Es dauerte zwar etwas, aber ab dann hat uns unser NAVI sicher geführt… 🤓🤓🤓
Die kleine, aber feine Atalaya-Runde, ging durch den im Norden liegenden, grünen Barranco de las Goteras.
Weiter vorne habe ich schon einmal erklärt was ein Barranco ist. Wortwörtlich übersetzt bedeutet Barranco Schlucht. Aber Barrancos sind natürlich besondere Schluchten.
Hier ein kurzer Erklärungsversuch:
Wenn man die Kanaren entstehungsgeschichtlich betrachtet, so sind alle Inseln vulkanischen Ursprungs und dies ist ca. 14 Millionen Jahre her. Gran Canaria ist nahezu kreisrund. Die höchsten Erhebungen befinden sich in der Mitte der Insel und dort waren auch die größten Vulkane verortet. Die große Caldera von Tejeda zeugt noch heute davon. Dort, in der Nähe von Roque Nublo und Roque Bentayga, muß das ursprüngliche vulkanische Zentrum der Insel vor Millionen von Jahren gelegen haben.
Bei der Entstehung vulkanischer Inseln ist es nun so, dass sich von der Mitte her Lavaströme nach außen ergießen und dies geschieht nicht gleichmäßig in alle Richtungen. Außerdem ist es so, dass mit schweren Ausbrüchen auch Anhebungen und Absenkungen rings um das Zentrum entstehen. Ausgehend von der Mitte entstehen so Bergkämme und tiefe Schluchten. Man könnte sagen, so wie bei einem runden Kuchen, aus dem jedes 2. Stück herausgeschnitten wurde. Und diese Schluchten nennt man Barrancos, von denen es unzählig viele auf den kanarischen Inseln gibt.
Der Barranco Goteras ist besonders fruchtbar und hat auch viel Wasser. Deshalb wir hauptsächlich sein Grund für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.

Während unserer kurzen Wanderung sind wir von Norden kommend, ziemlich steil, ca. 250 m tief, in den Barranco-Grund abgestiegen. Anschließend ging es dann unten ca. 2 km weit und dabei leicht ansteigend an vielen Feldern vorbei und dann wieder sehr steil aufwärts aus dem Barranco heraus.

Wir kamen dann wenig später wieder zu unserem Ausganspunkt zurück und hatten dabei wiederum einen tollen Blick auf den gepflegten Golfplatz, den wir vor einer Woche bei der Umrundung des Bandama-Kraters entdeckt hatten.
Ich frage mich, ob die Golfspieler auf ihrem künstlich angelegten und unnatürlich gut gepflegten Grün ihre Umwelt, rechts und links vom Golfplatz, schon jemals wahrgenommen haben.
Ich müsste meinen Bruder Peter und unseren Freund Peter – beide passionierte Golfspieler – mal fragen, ob man sich als Golfspieler für so etwas Profanes wie Natur überhaupt interessiert, denn relevant für das persönliche Handicap ist das sicherlich nicht.