Radtour von Riva di Ugento nach Santa Maria di Leuka (53 km, 259 Hm)

Santa Maria di Leuka ist der südlichste Punkt Apuliens. Es war gutes Wetter angesagt, also nichts wie ab aufs Rad.

die dunkelblaue Linie sind wir gefahren

Die Strecke an sich führte weitestgehend über asphaltierte Straßen, allerdings nur über sogenante SP-Straßen (Strada Provinciale) und die kann man gut fahren. Nach unserer Erfahrung fahren die Autos zwar flott, aber immer rücksichtsvoll gegenüber Radfahrern. Wenn die Straße mal etwas enger wird und man nicht will, dass einen die Autos überholen, muss mann halt etwas mehr mittig fahren.

Lediglich SS-Straßen sollte man als Radfahrer meiden, den die sind oft autobahnähnlich.

Wir fuhren eigentlich immer mit Blick aufs Meer (Golf von Tarent).

Rita macht die besten Fotos

unser Ziel, der Leuchtturm von Santa Maria di Leuka, der Südspitze von Apulien

Über Catanzaro Marina, und Sibari nach Ugento in Apulien

 

Wir standen 3 Tage in Catanzaro Marina und dann noch mal 2 Tage in Sibari und waren etwas entäuscht. Die Campingplätze sind kurz davor zu schließen und mithin stimmte dann auch die Infrastruktur nicht mehr. Eigentlich schade, denn so bleibt Kalabrien nicht in guter Erinnerung.

wir stehen in 2. Reihe mit Meerblick, Cartanzaro Marina
ein etwas trostloser Platz in Sibari

Nun stehen wir auf dem Campingplatz „Riva di Ugento“ in Apulien für nur 21 € pro Übernachtung. Dieser Platz ist riesengroß und schließt erst Mitte Oktober.

ein schöner Stellplatz mit Sonne und TV auf dem Campingplatz Riva di Ugento

Es gibt hier ein sehr gutes Restaurant, welches auch noch ohne Einschränkungen geöffnet ist.

Tunfischstreifen mit roten Ziebeln und gehackten Pistazien

Da man im Gegensatz zu Kalabrien hier auch sehr gut Radfahren kann, bleiben wir hier etwas länger.

Tropea

Von Cefalu nach Tropea ist es schon ganz schön weit, zumal man in Messina auf die Fähre muss, um aufs Festland zu gelangen. Zu meiner Schande muss ich auch noch gestehen, dass ich zuerst zur falschen Fähre, die nur LKW transportiert, gefahren bin.

Dann ist mir bei der Umsetztour noch ein krasser Fehler unterlaufen.

Mittlerweile lasse ich mich sehr gerne von Google Maps über die Straßen leiten, weil die Karten und Streckeninformationen immer rel. aktuell sind. Da ich aber mit einem Wohnmobil unterwegs bin, muss ich aufpassen, dass mich das Navi nicht durch zu enge Gassen leitet. Doch leider ist es genau so geschehen und plötzlich waren wir mit unserem Womo mitten in der Fußgängerzone von Tropea. Eine nette Polizistin und ihr Kollege haben mir aber wieder hinaus geholfen und so ging es dann zum Campingplatz an den Strand von Tropea.

einfach, aber unmittelbar unterhalb der Altstatt

Die Altstadt von Tropea liegt auf einem Felsen und ist wunderschön. Die folgenden Bilder sprechen für sich.

Das Wetter hat sich mittlerweile deutlich verändert.  Es regnet jetzt auch schon mal heftig und das Meer ist auch ganz schön rau.

 

Chilischoten überall
und rote Zwiebeln auch

der Ätna ist wieder ruhig

Cefalu

Nach drei Nächten ging es weiter Richtung Osten nach Cefalu.

Wir hatten den Campingplatz Sanfilippo gebucht, weil er uns noch von unserer 2. Sizilienumrundung in guter Erinnerung war.

Wir wurden nicht enttäuscht, denn der terrassenförmige Platz war überaus gepflegt und wunderbar direkt am Meer gelegen.

Zum Schwimmen perfekt. Mit der Abkühlung im Meer war es allerdings nicht weit her, aber schön war es trotzdem.

unser großer und schattiger Stellpatz

Übrigens: Wir haben vom ersten Tag an auf Sizilien nur kalte Duschen benutzt, denn es war fast unerträglich warm.

In die Stadt Cefalu sind wir auch nur ein einziges Mal… wie gesagt selbst abends hat es sich kaum abgekühlt.

Trotzdem sind wir 4 Tage hier geblieben, denn das Meer war ein einfach wunderschön.

Sizilien-Kalabrien-Apulien

Eigentlich hatten wir diese Tour schon im Frühjahr 2019 begonnen. Jedoch mussten wir sie damals aus familiären Gründen abbrechen.

Und so machten wir in 2024 einen neuen Anlauf. Wir fuhren von Zuhause aus nach Genua und gingen dort auf eine Fähre nach Palermo.

Nach gut 20 Stunden erreichten wir die größte italienische Insel.

An das sehr warme und schwüle Klima mit knapp 35° mussten wir uns erst noch gewöhnen. Damit wir nach der Ankunft in Palermo nicht lange suchen mussten, hatte wir auf dem Campingplatz La Playa, im Norden von Palermo, reserviert.

Unsere Schiffsbekanntschaft Domi und Marko

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Palermo und dort die Altstadt unsicher machen, aber es war einfach zu heiß. Domi und Marko, unsere beiden Leipziger Nachbarn, boten uns an, alternativ mit ihnen nach Castellammare del Golfo in die nächst westlich gelegene Bucht zu fahren, um dort einfach schwimmen zu gehen. Die Beiden besitzen einen Fort Transit Tourneo, den sie spartanisch zu einem beweglichen Camper ausgebaut haben. Gesagt, getan… die Tour war einfach herrlich entspannt.

unsere Badebucht in Castellammare del Golfo

 

Fazit

Nach 349 km an der Donau und 21 km vom PKW-Parkplatz nach Passau möchten wir ein kurzes Fazit ziehen.

Wie eingangs erwähnt, sind wir erstmalig mit dem österreichischen Veranstalter „EuroBike“ unterwegs gewesen. Wir hatten die mittlere Hotelkategorie  gewählt und waren mit den Zimmern in den Hotels und dem inkludierten Frühstück sehr zufrieden. Sehr angenehm fanden wir es auch, dass wir unseren Starttermin selbst bestimmen konnten und somit auch die Möglichkeit hatten allein und nicht in einer Gruppe zu fahren. In Wien  und am Ende vor der Rückreise, wieder zurück nach Passau, hatten wir jeweils eine zusätzliche Nacht gebucht und auch das war möglich.

Einen besonders großen Vorteil sehen wir auch darin, dass wir unseren Anreise-PKW auf dem umzäunten Gelände von EuroBike für die gesamte Radreise ohne zusätzliche Kosten parken konnten.

Mit einem von EuroBike organisierten Shuttle-Bus konnten wir mit unseren Rädern wieder schnell zurück nach Passau.

Wir können sagen, dass die gesamte Organisation sehr gut durchdacht und alles perfekt eingespielt war.

Da ich auf unseren Radtouren immer mit einem Garmin-Navi navigiere, war es auch sehr hilfreich, dass mir die GPX-Tracks rechtzeitig zum Download zur Verfügung gestellt wurden. Die bereitgestellten Tracks bezogen sich zwar nur auf die eigentliche Fahrt an der Donau, ließen sich jedoch mit „Komoot“ noch in soweit anpassen, dass das Start- und das Zielhotel mit eingebunden waren.

Man muss allerdings sagen, dass man den Weg an der Donau auch ohne Navi gut findet.

Die Radwege längs der Donau sind in einem sehr guten Zustand und meistens asphaltiert.

Wenn man uns fragen würde, ob wir noch mal mit EuroBike fahren würden, gibt es ein ganz klares „Ja“.

 

Ein Tag in Wien

Wir hatten ein Zimmer im 17. Stock unseres Hotels und damit einen tollen Blick auf die Donau und Wien.

vom Hotel aus

Außerdem hatten wir eine zusätzliche Nacht gebucht, damit wir am Sonntag Wien erkunden konnten.

Nur ca. 200 m entfernt wohnten wir von der nächsten U-Bahn Station… perfekt…

Wir fuhren mit der U-Bahn direkt ins Zentrum zum Stephansdom.

Stephansdom

Wir hatten unseren 20 Jahre alten Stadtführer von Wien (Michael Müller) dabei und uns dort die Grand Tour (zu Fuß) ausgesucht. Die alten Gebäude standen noch alle da, wo sie vor 20 Jahren auch schon gestanden hatten und somit gab es kein Problem.

Durch das Michaelertor kommt man in die Welt der Habsburger.

Das Michaelertor
die Kuppel des Michaelertor

Das Parlamentsgebäude
Kaiserin Maria Theresia 1717 – 1780

6. und letzter Radreisetag von Traismauer nach Wien (72 km)

Der letzte Radreisetag ging wieder bei tollem Wetter auf der rechten Donauseite los.

Allerdings wurde es immer wärmer. Gegen Mittag waren es dann immerhin 31°.

Wieder auf der linken Donauseite kam heftiger Gegenwind auf. Wir mussten dann schon ständig auf der zweiten Unterstützungsstufe „Tour“ fahren.

Wien kommt näher

Trotzdem waren und sind die Radwege längs der Donau sehr gut; immer in einem Topzustand und recht breit.

Auf der Brücke zur Donauinsel

Nach Wien hinein ging es die letzten 10 km über die Donauinsel. Das war sehr angenehm, denn Autos gab es hier nicht.

Hier gibt es noch eine kleine Anekdote zu berichten. In der Mitte der Insel ist ein Teil als FKK-Bereich ausgewiesen und man glaubt es kaum, dort kam uns doch tatsächlich ein nackter, beleibter Mann auf einem Fahrrad entgegen.

wir sind angekommen

 

5. Radreisetag von Emmersdorf nach Traismauer (52km)

Die heutige Tour war wieder der reine Genuss. 52 km ohne nennenswerte Höhenunterschiede waren leicht zu machen. Wir durchfuhren die Wachau, welche durch besondere Weine und Marillen sehr bekannt ist. Das Wetter spielte auch wieder mit. Wir hatten über Mittag 27°.

Zu den Weinen der Wachau gibt es von gestern noch etwas nachzutragen. EuroBike hatte für 18:00 Uhr eine Weinverkostung in Melk, 4 km von unserem Hotel in Emmersdorf entfernt, organisiert. Hierfür hatten wir sogar einen Gutschein in unseren Reiseunterlagen. Wir sind also nach der Dusche im Hotel dann noch mal aufs Rad gestiegen, denn die Weinverkostung wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Damit der Alkohol nicht unmittelbar durchschlägt haben wir vorher noch eine Kleinigkeit gegessen. Danach ging es zum Hotel zur Post und dort wartete Manuela mit der Weinprobe schon auf uns.

Wir durften drei Weine aus der Wachau probieren, einen grünen Veltliner, einen Riesling und einen Mukateller.

Ich fragte vorher in welcher Preiskategorie die Weine liegen würden. Darauf antwortet Manuela, dass man bei den Wachauweinen schon mit 15 € -bis 25 € und auch mehr rechnen müsse.

So erkärte sich dann auch, dass in unseren Gläsern nur wenige Tröfpchen landendeten. Sagen wir mal jeweils soviel wie ein Schnäpschen. Also, wenn man nicht schnell genug probiert hatte, war die Probe schon wieder verdunstet. Nach einer halben Stunde war dann auch alles vorbei. Und wenn ich die Wachauweine mit unseren deutlich preiwerteren Weißweinen aus dem Rheingau oder der Mosel geschmacklich vergleiche, kann ich den Vorzug der Wachauweine nicht erkennen. Wenn man bei uns z. B. 10 € für einen Riesling beim Winzer ausgibt, bekommt man schon einen feinen Tropfen. Aber über Weingeschmack kann man bekanntlich nicht streiten.

In der gesamten Wachau werden Wein und Marillen angebaut. Durch die Donau ist wohl das Klima hierfür besonders gut.

reife Marillen

Mit der Fähre auf die andere Seite
Die Fähre ist durch ein quer über die Donau gespanntes Seil gesichert

und wieder zurück mit einer kleinen solarbetriebenen Elektrofähre
zurück nach Rosatz auf die linke Donauseite