Wie jeden Morgen ging es um 8:30 Uhr los. Besonders am Morgen, wenn die Luft angenehm kühl ist, fährt es sich besonders gut.
Zuerst ging es noch in die Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada.
Zu erzählen gäbe es hier die Geschichte von einem Hahn, der in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada seine Bleibe hat. Wir haben den Hahn dort tatsächlich krähen gehört.
Mir wird die Geschichte zum Hühnerwunder allerdings hier zu lang und wer möchte, kann sie auch im Netz nachlesen. Z.B. unter Wikipedia Hühnerwunder !!!!
Aber spätestens ab Mittag musste man den Spruch „Una serveza grande con Lemon, por favore“ beherrschen. Zu deutsch „ein großes Radler“. Man bekommt in der Bar dann einen im Eisfach vorgekühlten Glaskrug, gefüllt mit einem Radler, welches hier in Spanien wenig Zucker enthält und somit besonders erfrischend ist. Selbst Rita, als bekennende Nichtbiertrinkerin, ist mittlerweile von diesem Erfrischungsgetränk überzeugt.
Dominik, unser Guide
Die Fahrt nach Burgos war wieder besonders schön. Landschaftlich konnte man deutlich erkennen, dass wir die Pyrenäen verlassen haben und das Kornanbau und Sonnenblumen zur Ölgewinnung vorherrschen.
unsere Bergziege Michael und Sohn Linus
In Burgos angekommen erwartete uns eine zweistündige Führung in der Kathedrale von Burgos und später dann auch noch durch die Altstadt. Mark, der engagierte Stadtführer, konnte uns vieles im Detail nahe bringen und erklären.
Eine weiter Steigerung war das Abendessen im Hotel. Das 3-Gänge-Menü war sehr schmackhaft und frisch gekocht. Man merkte halt schon, dass die vier Sterne des Hotels sich auswirkten. Das Haus war nicht weit weg von dem Standard in den Paradores.
An unserem zweiten Tag ging es wesentlich ruhiger los als gestern. Dominik fuhr wie gestern auch voraus und dämpfte das Gesamttempo deutlich. Aber auch die Gesamtgruppe fuhr wesentlich entspannter. Die E-Biker haben sich häufig in den Dienst der ohne Motorunterstützung fahrenden Teilnehmer gestellt und mit unterstützendem Schub ausgeholfen. Man merkte, dass die gesamte Radgruppe ein Stück weit mehr zusammen gewachsen ist.
Sehr gut fanden wir auch, dass es mittags ein kleines Picknick am Bus gab. Die Reiseleitung hatte das so vorbereitet, dass auch die Wanderer teilnehmen konnten. Außerdem hatten die Radfahrer die Möglichkeit an drei verschiedenen Punkten aus der Radtour auszusteigen und von dort aus mit dem Bus zum Hotel zu fahren.
Eine Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass die Radfahrer mit E-Bike deutlich in der Überzahl sind. In Steigungen entsteht dann ein Ungleichgewicht welches hoffentlich nicht zu Frust führt. Ich denke aber, dass die gut harmonierende Gruppe dies auffangen wird.
Nun muss ich noch von Dominik‘s Steckposten-System berichten. Wir sind ja gestern alle mitten durch Pamplona gefahren und haben dabei keinen Radfahrer verloren.
Und das funktionierte so:
1. Eine/Einer der Radfahrer ist über am gesamten Tag letzte Frau/letzte Mann.
2. Dominik fährt vorne und biegt er beispielsweise rechts ab, bestimmt er den nach ihm Fahrenden als Streckenposten, der allen Nachfolgenden so lange zeigt, dass es rechts ab geht, bis der letzte Mann/letzte Frau kommt. Dann reiht sich der Streckposten wieder hinten ein. In einer Stadt ist das besonders hilfreich, besonders wenn die Gruppe auseinander gezogen ist. Sollte die Gruppe trotzdem auseinander fallen, bleibt Dominik einfach stehen, bis alle wieder aufgeschlossen haben.
Die Tour an sich war überaus schön. Landschaftlich und kulturell gab es viel zu sehen, und Dominik lässt keine Gelegenheit aus uns kulturelle Schätze zu zeigen und mit reichem Wissensschatz zu erklären. Zuerst ging es auf den Alto de Perdon, einen tollen Aussichtspunkt mit Rückblick auf die Pyrenäen und Ausblick auf die flacheren Regionen.
Die Anhöhe Alto de PerdonBlick in Landschaft von Alto Perdon aus
Bei strahlendem Sonnenschein und nahezu Windstille ließ es sich in der Kühle des Morgens gut fahren.
Wir kamen dann über die sehr alte romanische Brücke „Puente la Reina“ (Brücke der Königin) aus dem 11. Jahrhundert.
Nach 11:00 wird es aber stetig wärmer und am Nachmittag regelrecht heiß. Die Temperaturen gehen dann schon auf über 35°C.
Weinquelle
Während es am dem rechten Hahn natürlich immer Wasser gibt, fließt aus dem linken Hahn Wein, wenn man Glück hat. Als wir dort waren, mussten wir leider nüchtern weiter fahren. Dominik erzählte, dass es sich um einen werbewirksamen Gag der Bodega xxx handelt, und tatsächlich täglich eine bestimmte Menge Wein über diese linken Zapfhahn an die Pilger abgegeben wird.
Zu erzählen gäbe es noch die Geschichte von einem Hahn, der in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada seine Bleibe hat, aber das wird mir hier zu lang und wer möchte kann die Geschichte auch im Netz lesen.
z.B. unter Wikipedia Hühnerwunder
Gespannt waren wir auf unsere neue Unterkunft, die Hospederia Cisterciense in Santo Domingo de la Calzada. Hierbei handelt es sich um ein Nonnenkloster, geführt von ZisterZienserinnen. Um es kurz zu machen, die Unterkunft war einfach und sauber, vor allem das Abendessen war reichlich und schmackhaft, so wie es Sportlerinnen und Sportler mögen, kein Vergleich zu gestern.
Gegen 13:30 Uhr kam der Bus mit unserer Reisegruppe nach Saint-Jean-Pied-De-Port. Die große Mehrheit der Reiseteilnehmer ist nun schon 2 Tage im Bus unterwegs, da sie direkt von Wört, nahe Nürnberg, kommt. Alle wollen nun endlich auf’s Rad.
Folglich wurden unsere Räder unkompliziert und schnell in den sehr professionell anmutenden Anhänger von Bernd und Dominik verladen. Unsere Radtaschen landeten im Bauch des komfortablen Busses und kurz darauf ging es schon los in Richtung Ibaneta-Pass, denn da sollte unsere Radtour beginnen.
Ungefähr 100 Höhenmeter unterhalb des Passes ließ unser Reiseleiter Dominik den Bus halten. Die Räder wurden ausgeladen und los ging es. Na ja, für diejenigen, die ein E-Bike fahren, das sind ca. 2/3 der 21-köpfigen Radgruppe, war es nicht so anstrengend, aber wir haben zumindest alle die Passhöhe von 1057 Hm überfahren.
Bei der Auffahrt ist uns sofort aufgefallen, dass die spanischen Autofahrer deutlich rücksichtsvoller mit Radfahrern umgehen, als wir es von Frankreich und von zu Hause gewohnt sind.
Die PasshöheWeiter Blick vom Ibaneta-Pass aus
Vom Ibaneta-Pass aus ging es mehr oder weniger abwärts nach Pamplona. Zwischendurch waren zwar noch einige Rampen zu überwinden, trotz allem sind wir auf 1075 Höhenmeter und 118 km gekommen. Bei den Daten muss man natürlich berücksichtigen, dass wir bevor wir in den Bus gestiegen sind, noch nach Saint-Jean-Pied-Port anreisen mussten. Es war also ganz schön anstrengend, zumindest für uns.
Dominik, unser Reiseleiter, hat mit uns dann noch eine Stadtbesichtigung von Pamplona per Rad gemacht, so dass wir die Hauptstadt der Region Navarra, auch noch sehen konnten.
Unsere Radreisegruppe am Denkmal der Stierhatz
Erst um 19:30 Uhr waren wir am Hotel und um 20:30 Uhr gab es Essen. Insgesamt war das zeitlich schon ganz schön ambitioniert, aber wir sehen das sportlich. Das Abendessen selbst war weniger erbaulich, aber auch dies nehmen wir sportlich, denn der nächste Tag kann alles wieder verändern.
Erstes Fazit:
Schönes Wetter, imposante Landschaften und Blicke, tolle Reisegruppe, gute Reiseleitung in Person von Dominik, der nicht nur auf‘s Fahren aus ist, sondern uns auch kulturelle Sehenswürdigkeiten mit geschichtlichem Hintergrund nahe bringt, gute Organisation, so haben wir uns es gewünscht…
Wir stehen mit unserem Womo auf einem kleinen Campingplatz in Cambo les Bains, einem kleinen, schmucken, baskischen Ort am Rande der Pyrenäen. Von hier aus geht es morgen los. Zuerst müssen wir mit allem Gepäck nach ST.-Jean-Pied-De-Port in 34 km Entfernung. Dort treffen wir dann die Reisegruppe um 12:00 Uhr an einem vereinbarten Platz.
Heute sind wir mit unseren Räder probeweise nach St.-Jean-Pied-De-Port gefahren.
Wir hatten es uns schwieriger vorgestellt, denn wir haben nur 2 Stunden für die Fahrt benötigt. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir einen ersten Eindruck von der tollen Landschaft, dem französischen Baskenland, gewinnen. Zwar mussten wir auf der recht schnell befahrenen D918 fahren, aber es ging fast immer an dem kleinen Fluss „Nive“ entlang. Rafting wird hier für die Touris angeboten.
Auf dem Weg nach Saint-Jean-Pied-De-Port
Saint-Jean-Pied-De-Port selbst ist natürlich sehr touristisch. Alles scheint sich alles um Pilger und den Camino zu drehen.
Morgen ist die Tour dann schon etwas länger. Zuerst müssen wir mit unserem gesamten Gepäck knapp 34 km nach St.-J-P-D-P fahren, um dort die Reisegruppe um 12:00 Uhr zu treffen. Von dort aus geht es mit dem Bus auf den Ibaneta-Pass (die Grenze zwischen Frankreich und Spanien). Vom Pass aus geht es dann mit dem Rad, größtenteils abwärts, nach Pamplona.
Mann könnte sich natürlich fragen, warum die nicht auf den Ibaneta-Pass mit dem Rad fahren. Die Antwort ist, dass die Reisegruppe bisher noch keinen km Rad gefahren ist und zum Einfahren wäre dieser steile Pass mit immerhin 800 Hm doch etwas heftig.
Die erste, wichtige Neuerung betrifft mein Rad. Ich bin nun auch stolzer Besitzer eines Pedelec (ich nenne es trotzdem E-Bike, weil ich den Begriff Pedelec einfach nicht mag), welches ich im letzten halben Jahr schon schätzen gelernt habe. Anstiege oder Wind sind nun Probleme von gestern. Mit einem starken Akku von 645 Wh sollten die spanischen Berge zu bezwingen sein.
Weiterhin werden wir uns quasi aus der Not heraus einer geführten Gruppe anschließen.
Eigenständig war es uns im Vorfeld nicht möglich, einen unkomplizierten und schnellen Rücktransport unserer Räder von Santiago de Compostela nach Bayonne zu organisieren. Weder mit Flugzeug, Bus oder Bahn haben wir brauchbare Transportmöglichkeiten gefunden.
Deshalb haben wir uns einer Radreisegruppe, die von einem Bus begleitet wird, angeschlossen, welche uns dann auf der Rückfahrt wieder in Bayonne absetzt. Bayonne ist deshalb wichtig, weil dort unser Womo geparkt ist, um anschließend die Provence zu bereisen.
Selbstverständlich nehmen wir auch gerne den weiteren Service wie Gepäcktransport und Vorbuchung aller Hotels in Anspruch.
Auch wenn wir lieber ganz individuell gefahren wären, lassen wir uns gerne auf die neue Erfahrung mit einer Reisegruppe ein.
Wir haben über biketeam-radreisen gebucht. Der Veranstalter der Reise ist jedoch launer-reisen.de. Die Firma Launer-Reisen führt die Reise seit vielen Jahren durch. Hier geht es zur Webseite:
Heute waren wir in Positano. Eigentlich wollten wir wegen der vielen Touris nicht am Wochenende dort hin, aber nun haben wir es doch gemacht. Das Wetter ist leider momentan hier sehr unbeständig und deshalb, weil es heute einigermaßen schön war, sind wir rüber auf die Südseite der Halbinsel von Sorrento. Wir sind zuerst mit dem Zug nach Sorrento und dann weiter mit dem Bus nach Positano gefahren.
Positano
Positano, ein ehemals verschlafener Fischerort, ist mittlerweile der touristische Magnet an der Amalfiküste.
Meine große Hochachtung gilt besonders dem Busfahrer, denn wie der, zügig und immer millimetergenau uns durch die unzähligen Serpentinen und teilweise sehr engen Straßen chauffiert hat ist schon bewundernswert. Für die gut 15 km hat er immerhin 45 Minuten gebraucht.
Das Besondere an Positano ist die Hanglage des Orts, dessen bunte Häuser über ca. 200 Höhenmeter wie Vogelnester am Hang kleben. Trotz der vielen Menschen strahlt Positano eine wunderbare, warme Atmosphäre aus.
Für die Rückfahrt nach Sorrento haben wir ein Schnellboot genommen und obwohl das Boot außen um die Halbinsel herum fahren musste, war es gegenüber dem Bus in nahezu der halben Fahrzeit am Ziel.
Seit dem 16.05.19 stehen wir auf dem wunderschönen Campingplatz „Bluegreen“ in der Nähe von Sorrent, oder Sorrento, wie die Italiener ihre Stadt nennen. Der Campingplatz liegt auf einer ins Meer ragenden Klippe mit Blick auf Sorrent. Wir haben dort einen Stellplatz erwischt, der direkt am Rand der Klippe liegt und bis auf einen Zaun uneingeschränkte Sicht auf das Meer und Sorrent bietet. Die Sonnenuntergänge und der Blick auf Ischia sind einfach toll.
Im Hintergrund Ischia
Eigentlich wollen wir an die Amalfi-Küste, um Positano zu besuchen. Aber einerseits hat die Amalfiküste keine Camping- oder Stellplätze und andererseits ist es auch nicht sinnvoll mit einem Womo unserer Größenordnung dort zu fahren, obwohl Positano nur 12 km von Sorrent entfernt ist. Es gibt aber gute Möglichkeiten mit Bahn, Bus oder Schiff dorthin zu kommen.
Gestern sind wir mit unseren E-Bikes erst einmal nach Sorrent gefahren, was für uns wegen der engen Straßen und dem starken Verkehr schon ganz schön anstrengend war. Also mit dem Rad fahren wir auf jeden Fall nicht nach Positano.
Wie der Titel schon andeutet, gibt es zwei Schreibweisen, eine für den heutigen Ort (Pompei) und eine (Pompeji) für die Ausgrabungsstätte und damit für die alte verschüttete Stadt. Vor knapp 2000 Jahren, genau im Jahr 79 n. Chr., explodierte die Kuppe des Vesuv so heftig, dass der folgende Bimssteinregen Pompeji vollständig unter sich begrub. Innerhalb eines Tages war Pompeji mit einer ca. 2,5 m dicken Bimsschicht bedeckt. Ein Entkommen war für die ca. 10.000 Menschen in der Stadt praktisch unmöglich. Kurz nach dem Ausbruch des Vulkans wurde Pompeji von einem mehrere hundert Grad heißen Pyroklastischen Strom überrollt (einer sehr heißen Gaswolke), die alles Leben unter sich vernichtete. Diejenigen, die sich in ihre Häuser flüchteten, hatten trotzdem keine Chance, weil sie erstickten. Kaiserliche Truppen, die 4 Tage nach dem Unglück als Hilfe geschickt wurden, hatten südöstlich von Neapel nur noch eine vollkommen leblose, verbrannte, schwarze Region, ohne Baum und Strauch, vorgefunden.
Die Stadt wurde nicht wieder aufgebaut und geriet so vollkommen in Vergessenheit. Erst im sechzehnten Jahrundert wurden bei Bauarbeiten für einen Kanal mehrere bunt bemalte Häuser entdeckt. Dem Fund wurde aber nicht weiter nachgegangen. Die Ausgrabungen wurden dann erst 1748 unter König Karl von Bourbon aufgenommen und dauern bis heute an. Im Prinzip hat man heute alles ausgegraben, aber in den einzelnen Häusern gibt es noch viele archäologische Details, die auf ihre Entdeckung warten.
Die Ausgrabungsstätte ist oval, wobei der längere Durchmesser ca. 2 km beträgt. Es soll damit gesagt werden, dass es sich hier um ein sehr großes Areal handelt. Jedes einzelne Haus wird ausgegraben. Das Unglück von 79 n. Chr. hat zwar sehr viel vernichtet, aber durch die dicke Bimsschicht alles darunter Liegende für viele Jahrhunderte vor dem Verfall geschützt, es nahezu versiegelt. Und deshalb können die Archäologen heute noch sehr viel über das damalige Leben der Menschen in Pompeji entdecken.
Menschen die damals im Freien waren, erstickten sofort und wurden dann vom Bimssteinregen überdeckt. Im Laufe der Jahrhunderte verwesten die menschlichen Überreste vollkommen und es entstanden Hohlräume. Bei den Ausgrabungsarbeiten hat man diese dann mit Gips gefüllt und dabei die menschlichen Gestalten wieder sichtbar werden lassen. Wenn man diese Figuren heute betrachtet, bekommt man eine Vorstellung davon wie grausam das damals gewesen sein muss.
Pompeji ist eine Ausgrabungsstätte, die einen unglaublich plastischen Blick in die Zeit von vor 2000 Jahren ermöglich.
Für alle, die nach uns nach Pompeji kommen noch ein kleiner Tipp. Man kann einen Audioguide auf sein Smartphone (Andoid oder IOS) laden und ist nicht auf die käuflichen Audioguides angewiesen.