Ann hatte uns mit einem sehr guten Frühstück versorgt und so verließen wir gegen 9:15 Uhr unsere B&B Unterkunft.
Eine recht lange Strecke lag vor uns.
Teilweise fuhren wir mit einem sehr schönen Blick auf die Maas. Ich hatte mir den Verlauf der Route vorher nicht mehr genau angesehen und so standen wir unverhofft vor einer Fähre die uns übersetzte ohne jede Fährgebühr.
Sehr häufig überfuhren wir Brücken und so wussten wir nicht mehr genau ob wir nun oberhalb der Maas oder auf der anderen Seite waren.
Auf jeden Fall fanden wir in Rossum ein schönes Lokal und hier liegen die Maas und die Waal (so heißt der Rhein in den Niederlanden) sehr nah beieinander.
Rossum mit Blick auf die WaalMan gönnt sich ja sonst nichts
Danach mussten wir die Maas noch einmal mit einer sehr kleinen Fähre überqueren.
kleine Maas-Fähre
Wir waren jetzt nur noch ca. 10 km von unserem neuen Hotel entfernt.
Das Wetter war wieder einmal ein Traum, fast schon etwas zu warm, aber wir wollen nicht klagen.
Um 9 Uhr ging es bei strahlendem Sonnenschein heute morgen los. Unser letztes Hotel war nur knapp 5 km entfernt von Zierikzee, einer wunderschönen Stadt auf Schouven Duiveland.
Wir waren also schon vor 10 Uhr morgen dort und an einem Sonntag morgen trifft man außer ein paar Joggern niemanden dort. Es ist besonders schön, wenn wenn man einen unverstellten Blick auf diese wunderbare Stadt genießen kann, ohne dass die vielen Touristen dieses Bild trüben.
An meiner Navi-Halterung hat sich leider ein Kabelbinder verabschiedet. Rita hatte diese Idee für die Reparatur. Sie könnte glatt bei mir in der „kleinen Kellerwerkstatt“ anfangen. 😂😂😂
GrevelingendamCappuccino-Pause in Oude Tonge auf der Insel OverflakeeUnser neues B&B-QuartierEin wunderschönes Appartementmit Außenterrasseund Willkommenstrunk
Wir sind froh, dass wir es so gut angetroffen haben…
Gegen 10 Uhr ging es heute los. Kapelle, unser heutiger Ausgangspunkt liegt auf Zuid-Beveland. Vorbei an Goes ging es nach Noord-Beveland. Wir passierten Kortgene, Stroodorp und machten dann einen kurzen Stopp in Kamperland.
am Veerse Meer
Bis hierher fuhren wir immer westwärts und hatten heftigen Gegenwind. Aber für solche Fälle kann man ja mit einem E-Bike gut dagegen halten… man gibt einfach etwas mehr Gas.
Danach ging es über den Osterscheldedamm auf die Insel Schouwen Duiveland.
Dieser Verbindungsdamm wurde in Folge der letzten schweren Sturmflut im Jahre 1953 gebaut und ermöglicht die Abriegelung der Nordsee bei Sturmflut. 1983 wurde er seiner Bestimmung übergeben.
Auf dem Damm und später dann auf Schouwen Duiveland hatten wir immer Rückenwind.
Nachdem wir gestern mit über 90 km viel weiter gefahren sind als wir es eigentlich wollten, war unsere heutige Etappe deutlich kürzer. Wir snd nun wieder in den Niederlanden.
Um viertel vor 9 saßen wir schon auf den Rädern. Es war recht kühl, aber die Wetterprognose sagte, dass es in den Niederlanden wärmer werden soll.
Zuerst ging es in nördlicher Richtung durch eine wunderschöne sumpfige Heidelandschaft.
Den Grenzübergang in die Niederlande haben wir nicht bemerkt und so waren wir schon bald in Hoogerheide. Die Hälfte unserer Tagesetappe hatten wir geschafft und der Himmel klarte auf.
Stärkung in Hoogerheide
Nach einer ausgiebigen Cappuccino-Pause ging es weiter und dann stellte sich uns die Schelde-Rhein-Verbindung in den Weg. Es gab zwar eine Brücke, aber irgendwie hatten wir die Auffahrt nicht gefunden. Auf meinen Navi konnte ich sehen, dass weiter nördlich noch eine weitere Überquerungsmöglichkeit existierte. Also sind wir dahin. Ein Tor versperrte uns allerdings die Überfahrt. Plötzlich fuhr ein PKW vor und wie von Geisterhand öffnete es sich.
Gefangen in der Schleusenanlage
Wir nutzten natürlich diese Gelegenheit und schlüpften mit hindurch. Erst jetzt wurde uns bewusst, dass wir uns in einer großen Schleusenanlage mit drei riesigen parallelen Kammern befanden. Wir entschlossen uns wieder zum Tor zurück zu fahren, aber siehe da, es war geschlossen und wir gefangen.
geschafft, die Schleuse liegt wieder hinter uns
Ich bin dann zum Terminal, der mitten über der Schleuse tronte und habe es dann mit viel gutem Zureden geschafft, dass man uns einen Insiderweg zeigte, über den wir die Schleusenanlage überqueren und auch wieder verlassen konnten.
Brecht liegt nordöstlich von Antwerpen, allerdings noch in Belgien.
Eigentlich waren für die heutige Etappe nur gut 80 km eingeplant, aber leider kommt es oft anders als man denkt.
Zuerst ging es wieder an den Albert-Kanal und dort dann ca. 50 km weiter Richtung Antwerpen. Auch wenn einige diese Strecke vielleicht langweilig finden; für uns war es sehr entspannt. Störend war allerdings die Industrie rechts und links des Kanals.
Störend war auch, dass der sehr breite und schöne Radweg an mehreren Stellen eine neue Deckschicht bekommt und somit mehrmals unterbrochen war. Die Umfahrungen brachten so manchen ungeplanten und zusätzlichen km auf das Tacho.
Bei Herentals verließen wir dann den Albert-Kanal…
Cappuccino in HerentalsMarktplatz in Herentals
Ganz schön geschafft erreichten wir unser Hotel dann gegen 16:30 Uhr.
Diese Rundreise hatten wir schon lange geplant. Erst kam schlechtes Wetter und später dann noch Corona dazwischen.
Jetzt, Mitte August, wollten wir es dann doch noch wissen. Alles wurde noch einmal mit Komoot überarbeitet und dann ging es los. Die Wetter-App gab für eine Woche grünes Licht.
Und wie kann es auch anders sein, am heutigen Morgen um 10 Uhr regnete es in Alsdorf, allerdings nur leicht. Also fuhren wir natürlich los. Wir waren gerade mal an Winchens Mühle, also nur ca. 10 Min. von zu Hause weg, da wurde der Regen stärker. Umkehren war keine Option. Also Regenklamotten überziehen und weiter. Nach ca. 20 Kilometern, wir waren gerade in Eye, lockte uns ein ansprechendes Café zum Anhalten. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und so war die Welt wieder in Ordnung.
Nach einem Cappuccino ging es dann weiter nach Maastricht. Dort war gerade Markt und Mittagszeit, also gab es an der Fischbude einen leckeren Matjes… und so waren wir gestärkt für den Rest der Etappe.
Maastricht
Da bis zu unserem Ziel Hasselt ja nur noch 30 km 🙈 vor uns lagen, waren wir gestärkt und guter Dinge.
Das hügelige Mergelland hatte uns vor Maastricht zwar noch einiges abverlangt, aber jetzt lockte der Albert-Kanal, denn dort ging es bis Hasselt auf einem super breiten Radweg ohne lauten Autoverkehr gemütlich bis zum Ziel.
Für die Rückfahrt war vorgesehen, dass wir ohne einen weiteren Stopp von Bergen bis nach Hamburg fahren. Mittwoch Abend ging es los, Donnerstag komplett auf See und Freitag Morgen gegen 7:00 Uhr zurück in Hamburg.
Der Kapitän hat es sich natürlich nicht nehmen lassen noch einmal ein Glas Sekt auszugeben, um sich dann auch mit einem Rückblick auf die Reise gebührend von uns zu verabschieden.
Kai, der Boardfotograf hatte für diesem letzten Abend alle seine bei dieser Reise geschossen Fotos als Slideshow zusammengefasst und sie dann präsentiert… tolle Bilder…
Fazit:
Sollte jemand, der uns über unseren Blog gefolgt ist, auch so eine Reise machen wollen und uns fragen, ob wir sie empfehlen können…
uneingeschränkt ja!!!
Warum???
Das Schiff ist recht klein und überschaubar, verglichen mit der Aida, Mein Schiff…
wir konnten mehrmals in engen Fjorden in vollkommener Stille ankern, was mit den großen Pötten nicht möglich wäre…
wir sind sehr häufig zwischen den Inseln und nicht auf hoher See gefahren, was eine große Nähe zu der grandiosen norwegischen Landschaft möglich machte…
der Kapitän hatte alle Lizenzen für alle norwegischen Fjorde, außer auf der Elbe, d.h. wir brauchten keinen Lotsen und damit konnte und hat der Kapitän die Route mehrmals anpasst, um uns schöne Eindrücke zu vermitteln…
das Schiffspersonal war überaus freundlich und zuvorkommend…
die Besonderheit, dass wir ein Epeditionsteam mit an Bord hatten, ermöglichte uns vielfältige Aktivitäten.
Das Schiff selbst fuhr immer sehr stabil. Mir ist nicht aufgefallen, dass jemand auf der Reise seekrank geworden ist.
Die Reise war zwar nicht billig, aber jeden Cent wert…
Die Hansestadt Bergen ist die ehemalige Hauptstadt von Norwegen und hat ca. 300.000 Einwohner.
Die Wochenendhäuser der Bergener sind auch nicht schlecht
Wir hatten das Glück, dass der Liegeplatz für unser Schiff relativ nah an der Altstadt war und somit konnten wir fußläufig alle Sehenswürdigkeiten erreichen. Zuerst sind wir zur Seilbahn, die auf den Hausberg Floyen hinauf fährt, gelaufen.
FloyenbahnBlick durch das gläserne Dach der Floyenbahn
Ich dachte zuerst, dass die Floyenbahn eine Zahnradbahn sei, aber das war nicht so. Man konnte es sehen, denn ein Bildschirm zeigte, dass immer zwei Wagen gleichzeitig fuhren, einer auf- und einer abwärts. Und nachdem man eingestiegen war, sah man auch, dass ein dickes Führungsseil über Rollen am Boden zwischen den Schienen geführt wurde. Auf diese energieeffiziente Weise muss der Antrieb (ca. 100 kW) nur das Differenzgewicht der beiden Wagen (mit je 40 Personen) und die Reibungsverluste überwinden. Und 100 kW sind soviel wie ein schlecht motorieserter PKW.
Sorry, aber hier ist wieder der Technikinteressierte in mir durchgebrochen.
Von oben hatten wir einen wunderbaren und weiten Blick über die gesamte Stadt.
Danach sind wir zum Fischmarkt. Mittlerweile wussten wir ja, dass Norwegen eines der wenigen Länder ist, welches noch Walfang betreibt und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses sehr dunkle Walfleisch sich auch in den Auslagen der Verkaufsstände befand. Befremdlich fanden wir das aber schon.
Eigentlich wollten wird ein kleines Fischbrötchen essen, aber die Riesendinger waren uns einfach zu groß und so sind wir dann wieder zurück gegangen, um uns Brygge mit seinen Holzhäusern anzusehen.
Brygge
Im Prinzip stammten sie noch aus der Hansezeit im 14. Jahrhundert. Jedoch sind sie mehrfach großen Bränden zum Opfer gefallen, wurden aber danach immer wieder aufgebaut. Heute sind sie ein großer Touristenmagnet.
zwischen den Holzhäusern von Brygge
Nachdem wir am Abend Bergen wieder verlassen hatten, gab es an Board noch einen kleinen Abschiedscocktail, denn es lag nun nur noch die letzte Etappe „zurück nach Hamburg“ vor uns.
Artur, Sabine, Rita, Walter, Andrea und ich
Auf der vierzehntägigen Expeditionsfahrt haben wir zwei sehr nette Ehepaare kennengelernt. Und so gab es an den Abenden oben auf dem Panoramadeck immer gute Gespräche bei Bier, Wein, Cocktail oder auch nur Wasser. Schauen wir mal, vieleicht wird ja noch etwas mehr als eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft daraus.
Unser heutiger Ankerplatz liegt bei Saebö im Hjorundfjord. Das Wetter ist bedeckt mit tiefhängenden Wolken, aus denen auch das eine oder andere Tröpfchen fällt. Eigentlich hatten wir Norwegen wettermäßig eher so wie heute erwartet, sind aber überhaupt nicht böse, dass wir überwiegend strahlenden Sonnenschein hatten.
Wir hatten uns eigentlich für eine 3 km lange Wanderung auf den Gunnarräsa, den Hausberg von Saebö, auf immerhin 370m Höhe, angemeldet. Da der Berg aber überwiegend im Nebel lag und die Tour vermutlich auch noch rutschig werden würde, sind wir unten im Ort geblieben.
Für uns war wieder in der Kirche ein kleines Konzert mit Klavier und Orgel organisiert… wieder ein toller Genuss…
Mir scheint, dass dann, wenn es hier eher feucht und wolkenverhangen ist, das üppige Pflanzenwachstum ganz besonders gut wirkt.
Tenderboote im Buch unseres Schiffesman beachte den Troll
In Brönnöysund konnten wir wieder direkt im Hafen ankern. Hier waren wir, wegen des Torghatten, einem großen Felsen mit einem Loch in der Mitte. Der Felsen selbst ist ca. 250m hoch und hat in halber Höhe einen großen Durchbruch. Von weitem sieht das schon sehr speziell aus.
Wir wurden mit einem Bus zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zum Torghatten gefahren und dann ging es im „Gänsemarsch“ los. Nach ca. 2,5 km waren wir schon da. Christian, ein in Berlin aufgewachsener Norweger, erzählte uns zwei Geschichten zur Entstehung des Felsendurchbruchs.
Christian erzählt bei leichtem Regen
Eine aus der Sagen- und Mythenwelt und eine mit wissenschaftlichem Hintergrund.
TorghattenTorghatten, vom Schiff aus
Gegen Mittag fuhren wir schon weiter und konnten fantastische Panoramen genießen.