Von Bagenkop auf Langeland nach Lohals auf Langeland

 

Wir sind immer noch auf Langeland, aber diesmal im Norden und stehen schon wieder in einem Hafen.

Hafen von Lohals

da hinten ist die Storebaeltbrücke

Die Bedingungen hier sind noch etwas besser als in Bagenkop, denn hier können wir für nur 160 Kronen/Tag neben dem Stellplatz, Strom und Dusche auch noch ein Fahrrad nutzen. Auf unserem Ticket steht neben dem Zugangscode für die Tür zum Duschbereich auch noch die 4-stellige Kombination für das Zahlenschloss am Fahrrad. Das ist echt praktisch wenn man morgens Brötchen vom Bäcker holen will und die eigenen Räder noch in der Heckgarage verzurrt sind.

im Hafen von Lohals, vom Womo aus

Heute, am 11. Juni, sind wir nach dem Frühstück mit unseren Rädern unterwegs. Ich hatte zuvor eine ca. 40 km lange Tour geplant.

Nach ein paar Tröpfchen am frühen Morgen entwickelte sich das Wetter wieder zu blauem Himmel mit Temperaturen um die 20°, also ideal zum Radfahren.

Morgen soll es dann nach Kopenhagen gehen.

Von Thuro auf Thuro nach Bagenkop auf Langelang

 

Heute ging es auf die Insel Langeland. Und hier hatten wir uns vorgenommen zuerst in den Süden und anschließend zur Nordspitze der Insel zu fahren. Also auf nach Bagenkop. ACSI-Plätze gibt es leider auf Langeland nicht. Diesmal probierten wir, nun schon zum 2. Mal aus direkt im Hafen zu stehen, denn dort gibt es oft günstige Stellplätze.

Man steht dann zwar quasi auf einem asphaltierten Parkplatz und hat keinen Zaun wie auf einem Campingplatz um sich, aber einen Stromanschluss und die tolle Atmosphäre des Hafens.

Kaffee und Kuchen im Hafen von Bagenkop

Wenn man dort stehen will, muss man sich ein Ticket (für 160 Kronen, das entspricht ca. 22 € inkl. Strom und Dusche) im Hafenbüro an einem Automaten ziehen (Menüführung in deutsch) und kann dann dort für eine Nacht stehen. Wir standen perfekt, weil wir einen tollen Blick auf die Ostsee und den Hafen in dem immer etwas los ist, hatten.

Nach einer ruhigen Nacht hatten wir für den nächsten Morgen eine kleine Radtour, rund um die Inselspitze, geplant. Wildpferde und tolle Ausblicke auf die Ostsee locken…

Wildpferde

steile Klippen und klare Ostsee

Gegen Mittag waren wir wieder zurück und dann hieß es: Alles einpacken und umsetzen zur Nordspitze von Langeland.

Von Tharup auf Fühnen nach Turo auf Thuro

Es ist Pfingstmontag und wir verlassen den wunderschönen Campingplatz in Tarup Strand. Unser Ziel ist wieder ein ACSI-Campingplatz in Thuro Strand auf der kleinen Insel Thuro. Eigentlich wollten wir nur 2 Nächte dort bleiben, aber der Regen hat uns noch mal ausgebremst. Der Campingplatz ist mal wieder eine Wucht. So ein Sanitärgebäude wie dort haben wir bisher noch nicht auf einem Campingplatz gesehen.

Die Hafenstadt Svendborg hat einen kleinen verkehrsberuhigten Kern, und genau da wollten wir hin.

Auf der Hinfahrt viel uns auf, dass erstaunlich viele Verkaufsstände mit Obst und sehr häufig auch mit Kartoffeln an den Straßenrändern waren. Wir hatten uns vorgenommen, auf der Rückfahrt dort Erdbeeren und Kartoffeln zu kaufen.

An dem Stand befand sich eine Kasse mit einem Einwurfschlitz und eine Preistafel. Wenn man sich Obst und Gemüse nimmt, wirft man den entsprechenden Betrag einfach in den Schlitz und gut ist. Ob das bei uns auch so funktionieren würde?

 

 

 

Von Kolding (Jütland) nach Tarup auf der Insel Fünen

Am Vormittag des 31. Mai besichtigten wir den botanischen Garten in Kolding und anschließend ging es weiter nach Tarup an die Ostküste der Insel Fünen. Hierzu fahren wir über die Brücke, die Jütland mit Fünen verbindet. Wir nahmen die Autobahn und sind so sehr entspannt nach gut 100 km an unserem neuen Ziel, dem Campingplatz „Tarup Strand Camping“, wieder einem ACSI-Platz, angekommen.

Unser Campingplatz hat eine traumhafte Lage und so können wir von unserem Stellplatz aus in der Ferne zur Linken die 18 km lange Storebaeltbrücke und zur Rechten die Nordspitze der Insel Langeland sehen.

Campingplatz mit traumhafter Sicht
Blick vom Campingplatz aus, im Hintergrund die Storebaeltbrücke

Leider hat es angefangen zu regen und die Prognose sieht nicht gut aus. Die nächsten 2 Tage soll es ständig regen. Ab Freitag, Pfingstsamstag und -Sonntag ist aber strahlender Sonnenschein angesagt. Also haben wir uns in unserem Womo eingeigelt und bleiben ein paar Tage länger hier.

Immerhin hatten wir dann drei Tage bestes Wetter und konnten ausgiebige Radtouren machen.

Dänemark ist ja bekannt für sein gutes Radwegenetz und wenn dann noch die Sonne scheint, ist das Radfahren der pure Genuss.

Schloss Holckenhavn

Das Haus des Bürgermeisters

Blick auf die 18 km lange Storebaeltbrücke

Von Aarhus nach Kolding

Unser letzter Haltepunkt in West-Dänemark auf dem Festland ist die Stadt Kolding.

Hier locken insbesondere das Koldinghus, dem alten Lieblingssitz der dänischen Könige, zumindest bis 1808, denn damals wurde das Schloss durch einen schrecklichen Brand nahezu zerstört. Später wurde es aufwendig wieder aufgebaut und restauriert.

der Weg zum Koldinghus
Blick auf den Innenhof
Innenhof des Koldinghus
die zukünftige Königin von Dänemark

Nach der Besichtigung des Koldinghus beschlossen wir am nächsten Tag den botanischen Garten, den größten seiner Art in ganz Nordeuropa, zu besuchen.

Fußläufig sind das für uns von unserem Stellplatz am Hafen aus nur gut 2 km.

Neuer Tag… frühstücken und los zum botanischen Garten, der eigentlich Geografisk Have (geografischer Garten) heißt.

ein Blick unterwegs in einen wunderschönen Vorgarten.

2018 feierte er sein 100. Geburtstag. Er geht auf eine Baumschule von Herrn Aksel Olsen zurück, der dort mehr als 6000 Pflanzen aus aller Welt getestet und gepflanzt hat.

Heute sind hier immerhin noch ca. 2000 Pflanzen zu sehen.

unzählige weiße Blüten an einem chinesischen Baum

Viele Pflanzen standen noch in der Blüte und so zeigte sich der Garten in seiner vollen Schönheit. Unsere Freunde Bärbel und Paul hätten auch ihre helle Freude in dieser tollen grünen Oase.

Abschließend lässt sich noch bemerken, dass die großen Rasenflächen alle kurz gemäht und top in Schuss waren, wobei unzählige kleine Helferlein (Rasenroboter) im Einsatz waren.

Von Aalborg nach Aarhus

Wir verlassen die schöne Stadt Aalborg, obwohl heute dort Karneval ist. Schon am Tag zuvor haben wir bei unserem Spaziergang gesehen, dass große Mengen an Trinkbarem palettenweise aus den Supermärkten transportiert wurde. Auf einem kleinen Plakat lasen wir dann beiläufig, dass heute, am 28. Mai, ein Karnevalsumzug in Aalborg stattfindet. Ich denke mal, dass man wegen Corona einen so späten Termin gewählt hat.

Auf jeden Fall war gegen 11 Uhr schon der Bär los.

Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir noch weitere 100 km bis zum nördlichsten Punkt von Dänemark fahren, oder nicht. Wegen der vielen, vielleicht sehr interessanten und uns noch unbekannten Inseln, sind wir wieder südlich unterwegs mit dem Ziel Aarhus. Hier nehmen wir die Autobahn und fahren entspannt zu unserem neuen Stellplatz auf dem wunderschönen Aarhus Campingplatz, wieder einem der die ACSI Card akzeptiert.

das besondere Schachspiel auf dem Campingplatz von Aarhus

Den Ankunftstag haben wir entspannt auf dem Camping verbracht, um dann am 29. Mai mit unseren Rädern knapp 10 km nach Aarhus zu radeln. Obwohl Dänemark eigentlich ganz flach ist, ging es diesmal ganz schon auf und ab, immerhin knapp 200 Höhenmeter.

Aarhus ist ähnlich wie Aalborg auch recht groß mit einem großen Hafen. In der Stadt gibt es gut ausgebaute Radwege, besonders im Hafenbereich. Unsere Räder haben direkt vor dem Dom abgestellt, denn dort wurde gerade gefilmt, von wem auch immer. Auf jeden Fall dachten wir, dass unserer Räder unter den Augen der Filmkameras gut geschützt vor Diebstahl stehen.

Avocado – Sandwich, sehr lecker

Trotz Sonntag, waren die Lebensmittelläden geöffnet. Das haben wir uns zu Nutze gemacht und unsere Obst-Vorräte für das Frühstück aufgefüllt.

Leider war in Aarhus nicht alles perfekt. Meine Wetter-App zeigte zwar strahlenden Sonnenschein, bis auf 17 Uhr, denn dann könnte es auch mal regnen. Und dies sollte sich auch bewahrheiten. Punkt 17 Uhr, wir waren auf der Rückfahrt kurz vor unserem Einkauf, gab es einen sehr heftigen Schauer. Wir wurden mal wieder bis auf die Unterhose nass.

Von Ringkobing nach Aalborg

Die Umsetztour nach Aalborg über Viborg war unspektakulär.

Allerdings haben wir übersehen, dass es in Herning viel Kunst und ein außergewöhnliches Fotomuseum gibt, welches mich schon sehr interessiert hätte. Beim näheren Hinsehen habe ich dann aber festgestellt, dass das Museum z. Zt. geschlossen ist.

Aalborg ist über einen ca. 20 km langen Fjord mit der Ostsee verbunden und so gibt es hier auch einen recht großen Hafen.

Hafen von Aalborg

Wir stehen in Aalborg auf dem „Familie Camping“, einem kleinen, sehr gepflegten aber nicht ganz billigen Platz.

Stellplatz mit Holzterrasse

Da wir nur ca. 5 km vom Zentrum entfernt stehen und es einen schönen Weg längs des Hafens gibt, sind wir diesmal wieder zu Fuß unterwegs.

Das Zentrum ist besonders von moderner Architektur geprägt.

Musikhaus

Die Kunst ist teilweise schon etwas makaber.

Musikhaus von der Seite
Alter Fachwerk-Vierkanthof mit mehreren Eingängen zu den Kasematten

Hier haben wir unseren ersten Hotdog, die dänische Fastfood-Spezialität schlechthin, gegessen. An einem kleinen Kiosk mit der Bezeichnung „Polser“ – so heißen die Hotdogs in Dänemark –  haben wir zugeschlagen.

So ein Hotdog besteht aus einem aufgeschnittenen weichen Brötchen, in das eine Art Wiener Würstchen eingelegt, mit je einem Streifen Ketchub und Mayonnaise von oben bestrichen, dann noch mit gerösteten und frischen Zwiebeln und ein paar Scheiben Gurke belegt ist.

Die Möwe wartet geduldig…

Von Romo über Ribe und Esbjerg nach Ringkobing

Nachdem wir die Insel Romo verlassen hatten, ging es weiter an der Nordseeküste entlang und als Erstes lag auf unserer Strecke nach Ringkobing das Örtchen Ribe. Es gilt als älteste Stadt Dänemarks und wurde um 710 gegründet. Das großartige mittelalterliche Zentrum mit seinen Fachwerkhäusern hat uns sofort verzaubert. Erst später merkten wir, dass die besondere Ruhe und Beschaulichkeit auch daran lag, dass das gesamte Zentrum von Ribe frei von Autoverkehr ist und so schmeckte der Cappuccino in einem Straßencafè doppelt so gut.

Wir hätten zwar hier noch das eine oder andere Wikinger-Museum anschauen können, aber in einem Land, das wir erstmalig bereisen, interessieren uns meist Land und Leute in der Jetztzeit mehr.

Dann lag Esbjerg weiter nördlich auf unserer Route. Eigentlich wollten wir uns dort den Hafen, mit seinen großen Fischfangschiffen ansehen, doch der war leider für Touris gesperrt. So blieben uns dort nur noch die vier weißen und immerhin 9 m hohen Monumentalstatuen, die es nahe dem Hafen zu besichtigen gab.

Nach weiteren 40 km ging es zum Ringkobing Fjord, so wird ein recht großer Binnensee bezeichnet, der von einer schmalen Nehrung von der Nordsee fast vollständig abgeschottet ist. Wir hatten gehofft, dass wir wie auf einem Deich rechts den Fjord und links die Nordsee sehen können, doch das war leider nicht so. Der Blick auf die Nordsee blieb uns leider verborgen.

Unser Campingplatz lag ca. 4 km östlich von Ringkoben. Aber auch hier gab es natürlich gut ausgebaute Radwege, um schnell in die Stadt zu kommen.

An Ritas Geburtstag, dem 25. Mai, hatten wir eine Radtour von knapp 40 km Länge geplant, die uns an den Ringkoben Fjord rund um die Stadt Ringkoben und natürlich auch in das beschauliche Zentrum führte. Der Wind wehte uns immer heftig um die Nase. Gefühlt hatten wir es ständig mit Windstärke 5 zu tun. Aber mit den E-Bikes konnten wir einfach einen elektrischen Gang mehr zulegen und alles war gut.

am Kitestrand
die protestantische Kirche von Ringkoben
Hier gab es das Geburtstagsdinner (for two)

Insgesamt hat sich uns Dänemark bisher als sehr ländlich präsentiert. Industrie haben wir bisher nirgendwo gesehen. Auf den Straßen, mit einer Höchstgeschwindigkeit von nur 80 km/h läuft auch alles sehr ruhig und gelassen. Uns ist auch wohltuend aufgefallen, dass die von zu Hause gewohnte Spritabzocke hier nicht stattfindet. Die Dieselpreise variieren über den Tag nicht und liegen bei ca. 14 Kronen/l, was ungefähr 2 € entspricht.

Ich bin mal gespannt, ob ich mich auch noch mit dem sehr wechselhaften Wetter anfreunde. Die Luft ist zwar erfrischend klar, aber jeden Tag gab es bisher einen Wechsel von Sonne, Regen und Wind. Obwohl Wind weht eigentlich immer.

Romo, die dänische Nordseeinsel oberhalb von Sylt

Am Freitag d. 20.05.22 haben wir Münster verlassen und sind zu unserem ersten Stellplatz in Dänemark aufgebrochen. Wir hatten vorher in den Nachrichten gehört, dass das Münsterland von schweren Unwettern heimgesucht werden soll. Also nichts wie weg nach Norden. Bis auf einen unendlich langen Stau vor und hinter Hamburg ging alles glatt. Leider wurde das Wetter trotzdem schlechter und so kamen wir bei leichtem Regen auf dem Campingplatz „Kommandorgardens Camping“ im Süden der kleinen Insel an. Wegen der geringen Belegung bekamen wir einen Stellplatz in erster Reihe mit Blick auf das Wattenmeer.

Der Campingplatz organisiert auch Ausritte und so kommen jeden Morgen unzählige Reiter/innen vor unserem Womo vorbei.

Am 21.05., also am Samstag, haben wir dann bei heftigem Wind einen ausgiebigen Spaziergang zum sogenannten Sonderstrand gemacht. Das Besondere dort ist, dass der Strand unendlich breit erscheint und der Untergrund so fest ist, dass man mit dem Womo auf den Strand fahren kann. Der Wind blies dort allerdings so stark, dass uns die Sandkörner in die Augen flogen. Also wieder zurück und einen Schlenker zum Hafen am südlichsten Punkt der Insel. Man kann von dort aus nach List auf der Insel Sylt übersetzen und das hat uns natürlich auch interessiert, denn vielleicht sind ein paar Tage Sylt als Zwischenstopp auf der Rückreise von Dänemark ein Thema. Die Hin- und Rückfahrt mit dem Womo kostet allerdings 135€… na ja, für ein paar Tage doch etwas viel.

Heute, am Sonntag, haben wir strahlend blauen Himmel, zwar nur ca. 15°, aber mit entsprechender Kleidung ist es wunderbar. Also Räder fertig machen und los. Es ist heute nahezu windstill und wir wollen die Insel umrunden.

Das Abendessen ist gesichert

Natürlich haben wir das auch geschafft. Im Norden gibt es zwar ein militärisches Sperrgebiet, aber 38 km sind es trotzdem geworden.

Uns ist besonders aufgefallen, dass die Insel nahezu ausschließlich von Feriengästen bewohnt wird. Richtige gewachsene Ortschaften mit schönen Straßencafes haben wir nicht gefunden. Die Ferienhäuschen sind zwar durchweg schön, aber alles macht auf uns einen sehr künstlichen Eindruck.

Erster Halt in Münster

Da wir bisher schon viel Schönes von Münster gehört hatten, aber noch nie selbst dort waren, wurde diesmal dort ein dreitägiger Stopp eingeplant. Mittlerweile fahren wir mit unserem Womo nicht mehr so lange Strecken am Stück und so kamen uns gut 200 km von zu Hause entfernt gerade recht für die erste Etappe nach Dänemark.

Am 17.05. kamen wir gegen Mittag auf dem östlich von Münster gelegenen Womo-Stellplatz an.

Von dort aus waren es nur knapp 5 km ins Zentrum. Da das Wetter etwas unbeständig war, haben wir den Bus genommen, der praktisch vor dem Campingplatz hielt. Im Zentrum war Google Maps  dann unser Stadtführer.

Wir wollten unbedingt zuerst die Straße mit den arkadenförmigen Bögen finden, die in jedem Münster-Tatort mehrfach erscheint. Eigentlich ging es aber darum, wie in jeder neuen Stadt, einen ersten Eindruck und etwas Überblick zu gewinnen.

Was uns sofort aufgefallen ist, war die Vielzahl an Radfahrern. Gehört hatten wir natürlich auch schon vorher, dass Münster besonders radfreundlich ist, aber dieses Gewusel an Rädern war für uns anfangs doch sehr ungewohnt. Manchmal waren wir als Fußgänger regelrecht verunsichert, wegen der vielen Radfahrer

Aachen ist da ganz anders, denn da muss man als Radfahrer echt aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt.

Irgendwann sind wir dann bei einem guten Italiener – die sprachen sogar italienisch, auch anders als in Aachen – eingekehrt und haben eine vorzügliche Pizza verspeist. Auf der Nachhausefahrt haben wir dann beschlossen am nächsten Tag eine ausführliche Radtour durch und um Münster zu machen.

Für Mittwoch war tolles Wetter mit bis zu 30° angesagt und so wurden die Räder flott gemacht. Im Vorfeld hatte ich mir einige ausgearbeitete Touren als GPX-Track besorgt und so gab es auch keine Probleme mit der Orientierung.

Mi. 18.05.

Das Radfahren innerhalb von Münster:

Wir hatten im Internet gelesen, dass heute Markt auf dem Domplatz sei und so stand unser erstes Ziel schon fest.

Was uns auf der Hinfahrt sofort auffiel, waren die überaus breiten Radwege. Die gesamte Radstrecke war bis ins Zentrum von Münster rot markiert. Obwohl wir ständig neben breiten Straßen mit schnellfahrenden Autos fuhren, und wir unzählige Einmündungen überquerten, gab es nicht eine gefährliche Situation. Die neben uns fahrenden und teilweise unsere Fahrbahn kreuzenden Autos fuhren ausnahmslos umsichtig. Auf der Strecke gab es auch viele Radfahrampeln an denen auch konsequent und unaufgeregt gehalten wurde, wenn sie mal rot zeigten. Ein wenig hat mich  die Gesamtsituation an die Niederlande erinnert, auch was das Nichttragen von Fahrradhelmen anging 🙈. Was mir aber ganz besonders postiv aufgefallen ist; es ist nicht einmal vorgekommen, dass ein Zulieferfahrzeug einen Radweg blockiert hat. Außerdem habe ich nirgendwo gesehen, dass ein PKW zum Einparken eine Radspur kreuzen muss. Die Stadtplaner von Münster haben ganze Arbeit geleistet und das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel mit eingeplant.

Wenn ich da an Aachen denke, oh, oh, oh… das wird dann ne Arbeit für unseren Enkel Paul, denn der wird Stadtplaner. 👍

Innerhalb der Stadt teilen sich Fußgänger und Radfahrer oft einen breiten Bürgersteig… und mein lieber Kurt, das funktioniert vorzüglich. (Kurt ist unser Schwiegersohn).

Angekommen am Markt von Münster fiel mir sofort eine Fischbude, vor der sich schon eine lange Schlange gebildet hatte, ins Auge. Nun bin ich ja bekennender „Nichtschlangesteher“, aber in Anbetracht der tollen Matjes-Brötchen konnten wir nicht widerstehen.

Ritas Fisch-Burger
Mein Matjes-Brötchen

Unsere Radtour führte uns durch und rund um Münster und war bei Kaiserwetter der reine Genuss.

Schloss Münster

Es kamen zwar ca. 68 km zusammen, aber das anschließende Essen mit einem (oder waren es doch zwei 🤔 ) großen Bier entschädigten dann vollkommen. Wir aßen am Hafen von Münster… wie Hafen??? Ja, Münster wird vom Dortmund-Ems-Kanal durchflossen, und so gibt es hier auch einen Hafen. Hier reihen sich eine Vielzahl von Lokalen und Bars aneinander, so dass dort relativ viel los ist.

Hafen von Münster

Do. 19.05.

Für heute war erst einmal Kultur angesagt. Es ging ins Picasso-Museum, in dem auch eine Ausstellung von Andy Warhol zu sehen war.

Mich persönlich haben die Bilder von Andy Warhol deutlich mehr angesprochen als die von Pablo Picasso. Aber das soll nichts heißen, denn das hat bestimmt auch etwas mit Geschmack zu tun, oder darf man das bei so großer Kunst nicht sagen?

Nach einem Cappuccino ging es weiter zum Botanischen Garten. Böse Zungen behaupten, dass ich nur nach einem ruhigen Ort für mein Mittagsschläfchen gesucht habe.

 

Und dann ging es richtig los.

Rita wollte nur kurz in einen REWE, um noch etwas Obst, Käse, Baguette, … zu kaufen. Ich passte derweil auf unsere Fahrräder auf. Innerhalb von 5 Minuten zog sich der Himmel zusammen und es fing an wie aus Kübeln zu schütten. Leider hatten wir noch ca. 4 km bis zum Campingplatz. Obwohl wir Regenjacken an hatten waren wir anschließend vollkommen durchnässt, aber das Baguette ist trocken geblieben… 🤓