Fazit

Die gesamt Radreise muss man als rundherum gelungen bezeichnen. Apulien im September war ein Traum. Die Lufttemperatur lag immer zwischen 25 – 30 Grad C. Hotels und Verpflegung hatten durchgehend Mittelklassestandard. Durch den begleitenden Bus ergab sich viel Flexibilität vor Ort.

Die Reiseleitung war immer gut vorbereitet und konnte zu allen kunsthistorischen Baudenkmälern interessante Hintergründe beitragen. Die Stadtbesichtigungen per Fahrrad waren die  Highlights. Dominik hat sich immer in den Dienst der Reisegruppe gestellt und aktiv für die gute Stimmung in der Gruppe gesorgt.

Die Reisegruppe war sehr harmonisch und hat jeden Tag mehr zueinander gefunden.

Wenn man mich fragen würde, ob ich so eine Reise wieder mitmachen würde, wäre die Antwort uneingeschränkt  ja.

9. Radreisetag, von Mantua nach Villafranca di Verona (51 km, 112 Hm)

Wir befinden uns bereits auf der Rückreise mit dem Bus. Nachdem wir den Po von Süd nach Nord überquert hatten, stiegen wir noch einmal auf unsere Räder, um die Kulturstadt Mantua zu besichtigen.

Mantua ist im Westen, Norden und Osten von künstlichen Seen umschlossen. Das notwendige Wasser kommt vom nahe gelegenen Gardasee.

Mantua ist Italiens Kunststadt schlechthin. Man kann in der kurzen Verweilzeit natürlich nur einen Eindruck gewinnen. Hierher werden wir mit Sicherheit noch einmal mit unserem Womo kommen.

Während im Süden überwiegend der  weiße marmorähnliche Trani-Stein für Gebäude und große Plätze verwendet wird, ist es im Norden ein roter Ziegel, mit dem überwiegend Häuser gebaut werden. Die Plätze hier sind dunkel gepflastert.

Die Reifenpanne wurde schnell mit Schaum behoben.

Bisher habe ich unsere Reifen immer klassisch geflickt, wenn es mal ein Problem gab. Nachdem ich gesehen habe, wie schnell und einfach es mit Schaum geht, habe ich für die Zukunft wieder etwas dazu gelernt.

Renaissancekirchenschiff der Basilika von Sant Andrea.

Danach ging es noch ca. 40 km weiter bis zu unserem Hotel in Villafranca di Verona.

Danksagung an das Team

Unser Guide war richtig gerührt.

Auf der Rückfahrt nach Wört war die medizinische Betreuung und Versorgung vollkommen gewährleistet.

Und was für Maria gut ist, muss auch für alle anderen passen.

Es gab noch ein Problem:

In der Kühlung lag auf der Rückfahrt nur noch eine Flasche Bier und da ergab sich schnell die Frage wer die denn bekommt.

Unsere Kreativabteilung hatte schnell eine Lösung und die hieß Tombola.

Jeder konnte ein Los für einen Euro erwerben. Es gab nur einen Gewinn, nämlich die letzte Flasche Bier. Ausgerechnet unsere nichtbiertrinkende Iris zog den Hauptgewinn, den sie dann aber an Dominik weiter reichte.

Für den Erlös der Tombola wurde dann an der nächsten Tanke das kreislauffördernde Getränk gekauft und unter ärztlicher Aufsicht sogleich jedem verabreicht.

7. Radreisetag, von Pulsano nach Mariotto (68 km, 647 Hm)

Die erste Strecke von Pulsano nach Matera fuhren wir mit dem Bus. Es ging vorbei an den Industriesünden von Tarent mit ihren dunkel rauchenden Schornsteinen und eingehausten Rohstoffspeichern zur Stahlgewinnung.

In der Vergangenheit gab es hier eine sehr hohe Schadstoffbelastung in der Umwelt. Die Luft war schlecht und überall gabe es rote Ablagerungen von den Hochöfen. Auch die Menschen wurden überdurchschnittlich häufig krank. Mittlerweile steht der Betrieb unter staatlicher Aufsicht und es ist eine Verbesserung eingetreten. Verschiedene damalige Manager sind bereits zu Haftstrafen verurteilt.

Matera hat einen alten Stadtteil mit vielen Höhlenwohnungen, die zwar nicht mehr bewohnt sind, aber zumindest noch einen interessanten Museumscharakter haben. Sie locken unzählige Touristen an, so auch uns.

Matera, die Höhlenstadt

Den nächsten Cappuccino-Stopp haben wir in Altamura eingelegt, wiederum einem Flecken in Apulien mit wunderschöner Altstadt.

Jetzt, mitten im September, strahlt die Nachmittagssonne mit einem tollen warmen Licht und so wurde das letzte Stück Radstrecke bis zum Hotel, welches mitten in Olivenhainen liegt, zur reinen Genussfahrt.

Ankommen im neuen Hotel

6. Radreisetag von Torre San Giovanni nach Pulsano (72 km, 255 Hm)

Heute stand uns eigentlich eine schöne und nicht so wellenreiche Etappe bevor.

Wenn da nicht das grau in grau des Himmels und leichter Regen gewesen wären. Und so wurde schon am Frühstückstisch diskutiert, ob wir denn überhaupt mit den Rädern fahren sollen.

Dominik sagte, dass wir das letztendlich bestimmen aber wenn einer dabei ist, der fahren möchte, fährt er natürlich auch. Letztendlich waren wir zu neunt, die sich überwunden und vom Hotel aus aufs Rad gesetzt hatten. Die anderen wurden vom Bus nach Gallipoli, zu unserem ersten Zwischenstopp, gebracht. Wir wollten uns dort alle treffen, schauen wie sich das Wetter entwickelt hat und dann neu entscheiden.

erste Kaffeepause

Auf der Insel von Gallipoli

Die Altstadt von Gallipoli liegt auf einer Insel, die über eine Brücke erreichbar ist. Sie ist von einer Stadtmauer komplett umgeben, auf der wir rundherum gefahren sind. Danach ging es ins Zentrum der Altstadt, wo wir auf den Rest unserer Radgruppe stießen.

Kathedrale

Anschließend ging es weiter nach Santa Maria al Bagno, wo wir unsere verdiente Mittagspause gemacht haben.

Der Regen hatte komplett aufgehört und es wurde auch zusehends wärmer.

Als wir dann wieder los fuhren hatte es uns dann doch noch einmal heftig erwischt. So wurden wir auf den letzten 20 km bis zur Bus-Verladestellen noch einmal richtig nass.

5. Radtag, von Castro rund um die Südspitze Italiens nach Torre San Giovanni (61 km, 456 Hm)

 

Heute ging es erst um 9:00 Uhr los, eine Wohltat unserer Reiseleitung, denn jeder der mich kennt weiß, dass ich es morgens gerne etwas ruhiger angehen lasse. Und vielleicht schreibe ich ja manch Anderem auch aus der Seele.

Direkt unterhalb des Hotels konnten wir den Ausblick auf den malerischen Hafen von Castro genießen.

Hafen von Castro

Danach war erst einmal sportliches Fahren angesagt.

Der sportliche Ehrgeiz treibt uns alle an

Die Südspitze Italiens lässt grüßen.

das nächste Zwischenziel
Leuca

Hier war dann auch noch einmal Schwimmen angesagt. Martina, Lorenz und ich haben das natürlich genutzt.

Danach ging es weiter die Küste entlang, Richtung Nord-Westen. Die Landschaft wurde zusehends flacher. Wir haben dann noch einen kleinen Zwischenstopp zum Eis essen eingelegt und waren schließlich sehr pünktlich am Hotel.

4. Radtag, von Lecce nach Castro (83 km, 352 Hm)

Diese Tour ging vom letzten Hotel ,südlich von Lecce, über Torre dell Orso, Otranto, Punto più ad Est d’Italia (dem östlichsten Punkt Italiens) zum neuen Hotel nach Castro.

Zuerst stand die Radbesichtigung von Lecce an, auch wieder Genuss pur.

Dann snd wir Richtung Südosten zum Meer und weiter gen Süden gefahren, entlang wunderschöner Häfen und schönen Altstädten.

In Otranto bot sich dann zum ersten Mal die Möglichkeit in der super klaren Adria zu schwimmen. Dominik hatte eine etwas längere Mittagspause eingeplant, damit diejenigen die nicht schwimmen wollten nicht unnötig warten mussten.

Danach ging es dann weiter zum östlichsten Punkt Italiens, einem Punkt, von dem man bei guter Sicht Albanien in ca. 80 km Entfernung, sehen kann. Mit viel Fantasie hat das auch geklappt.

Die folgende Strecke war durchweg leicht abschüssig, so dass nahezu das letzte Stück nach Castro zu einer reinen Genussfahrt wurde. Die schon tief stehende Nachmittagssonne tauchte das Meer und die Landschaft in ein wunderbar weiches Licht.

Einen kleinen Wermutstropfen gab es doch noch. Mein relativ neuer Ledersattel und ich haben noch gewisse Differenzen. Seine Widerspenstigkeit hat er leider noch nicht ganz abgelegt, aber ich arbeite daran.

3. Radtag, von Fassano nach Lecce (82 km, 901 Hm)

Gestern haben wir bereits gegen Ende der Tour das Meer verlassen und fahren nun mehr im Landesinneren. Heute ging es weiter so.

Unsere Route ging zuerst nach Alberobello, der Stadt mit den Trulli-Häusern, dann weiter über Martina Franca, Francavilla Fontana nach Oria. Hier holte uns unser Bus ab, um uns zum Hotel an den südlichen Stadtrand von Lecce zu bringen.

Wie man der Fahrtstrecke und den Höhenmetern entnehmen kann, war dies unsere bisher schwerste Strecke. Alberobello, unser erstes Zwischenziel, lag schon fast 500 m höher als unser Ausgangspunkt und dies musste leider schon am Anfang unserer Tour bewältigt werden. Für uns E-Biker war es natürlich deutlich weniger schwer als für die „Normalradfahrer“ ohne elektrische Unterstützung.

Alberobello entschädigte dann allerdings vielfach. In diesem Bergdorf gibt es unzählige Trullihäuser mit ihren typischen kegelförmigen Dächern, die aus kleinen Steinplatten, kreisförmig und nach oben immer spitzer werdend, geschichtet wurden. Dominik erzählte uns, dass es diese Bauweise der Kegeldächer seit dem 17. Jahrhundert gibt. Der Grund soll ein damaliges Steuersparmodell gewesen sein, denn eine Baugenehmigung für ein festes Gebäude kostete zu dieser Zeit auch schon einen erheblichen Betrag.

Wenn sich z.B. ein königlicher Steuereintreiber angekündigt hatte, gab der Regionalfürst rechtzeitig den Befehl die Dächer einfach abzubauen und somit waren dann nur noch Steinhaufen vorhanden, welche natürlich nicht versteuert werden mussten.  Später konnten die Kegeldächer schnell wieder hergestellt werden und alles war wie vorher.

Auf jeden Fall ist Alberobello heute ein großer Touristenmagnet.

Nach ausreichender Besichtigungszeit ging es dann weiter zur schönen barocken Altstadt von Martina Franca. Gerade als wir dort unsere wohlverdiente Mittagspause machen wollten, fing es kräftig an zu regnen. Kurz wurde in Erwägung gezogen bei Launer anzurufen, denn dieses Wetter hatten wir natürlich nicht bestellt 😂 .

Als es dann weiter ging, war der Regen schon wieder vorbei… wir mussten lediglich aufpassen, weil der Boden in der Altstadt sehr glatt war. In superschneller Abfahrt ging es über Martina Franca, Francavilla Fontana in die südlichste Region Salento zum Wallfahrtsort Ori.

Für mich, als bekennendem Langsamabfahrer war das schon eine Herausforderung. Meine Spitzengeschwindigkeit lag immerhin bei 54 km/h 🚴 🙈.

Unterwegs wurden wir Zeuge der absterbenden und teilweise schon sehr alten Olivenhaine. Die Olivenbäume fallen den Bakterien Xylella fastidiosa zum Opfer, die wiederum von einer bestimmten Zikadenart eingeschleppt wurden. Momentan hat man noch kein Gegenmittel gefunden und im schlechtesten Fall kann sich dieses Problem auf den gesamten Mittelmeerraum ausbreiten.

2. Radtag, von Bari nach Fassano (86 km, 469 Hm)

Die heutige Etappe war nun schon deutlich länger und auch etwas welliger. Man erkennt es an den Höhenmetern.

Die oben stehende Fahrtzeit muss ignoriert werden. Sie kommt automatisch von Google Maps und ist natürlich viel zu kurz.

Wir starteten mit den Rädern vom Hotel aus und waren nach ca. 5 km in der Altstadt von Bari. Dominik hat hier mal wieder mit seiner excellenten Vorbereitung auf die Tour glänzen können.

Die Stadtbesichtigung haben wir natürlich mit den Rädern durchgeführt und hier hat sich das am Vortag eingeführte Streckenpostensystem vollkommen bewährt. Alle Teilnehmer, kennen und schätzen mittlerweile dieses System, mit dem wir als Radgruppe quasi im Zickzackkurs mitten durch die Altstadt, von einer Sehenswürdigkeit zur Nächsten, gefahren sind ohne auch nur einen zu verlieren.

Es funktioniert so:

Einer/Eine von den Teilnehmern ist konsequent letzter Mann bzw. letzte Frau und zwar für den ganzen Tag. Dominik, als Guide, fährt als Erster, d. h. zwischen Dominik und dem letzten Mann bez.. Frau fährt die gesamte Gruppe in einer beliebigen Reihenfolge. Muss die Gruppe z.B nach rechts abbiegen zeigt Dominik, im Stil eines radfahrenden Generals, mit der rechten Hand nach rechts genau auf den Punkt, an dem sich der oder die hinter ihm Fahrende positioniert und der folgenden Gruppe anzeigt, dass rechts abgebogen werden muss. Dominik fährt einfach weiter. Der Streckenposten bleibt dann so lange stehen, bis er/sie einen Bilckkontakt zum letzten Mann/Frau hergestellt hat und reiht sich dann wieder ein. Damit ist sichergestellt, dass alle rechts abbiegen. Das funktioniert natürlich nur wenn alle hintereinander fahren und niemand eine Extratour unternimmt.

Die Tour ging dann weiter über Mola di Bari, Cozze, Polignano a Mare, Monopoli nach Fasano. Ein Ort ist dabei schöner anzuschauen als der andere. Wir hatten wieder prächtiges Wetter und fuhren den ganzen Tag unter blauem Himmel.

Eine Besonderheit gilt noch der Statue von Domenico Mundo in Polignano a Mare. Domenico Mundo ist der Interpret des schon etwas in die Jahre gekommenen Schlagers „Volare oh ho, cantare ho ho ho ho…“, den vermutlich jeder Ältere, also wir alle 🙈, noch kennt.

Nachdem wir Domenico bestaunt hatten und vor Dominiks Gesangsversuch geflüchtet sind, ging es zum Hotel, leider noch einmal 200 Hm steil bergauf.

Auf der Terrasse unseres neuen Hotels mit weitem Blick auf die Adria