Positano

Heute waren wir in Positano. Eigentlich wollten wir wegen der vielen Touris nicht am Wochenende dort hin, aber nun haben wir es doch gemacht. Das Wetter ist leider momentan hier sehr unbeständig und deshalb, weil es heute einigermaßen schön war, sind wir rüber auf die Südseite der Halbinsel von Sorrento. Wir sind zuerst mit dem Zug nach Sorrento und dann weiter mit dem Bus nach Positano gefahren.

Positano

Positano, ein ehemals verschlafener Fischerort, ist mittlerweile der touristische Magnet an der Amalfiküste.

Meine große Hochachtung gilt besonders dem Busfahrer, denn wie der, zügig und immer millimetergenau uns durch die unzähligen Serpentinen und teilweise sehr engen Straßen chauffiert hat ist schon bewundernswert. Für die gut 15 km hat er immerhin 45 Minuten gebraucht.

Das Besondere an Positano ist die Hanglage des Orts, dessen bunte Häuser über ca. 200 Höhenmeter wie Vogelnester am Hang kleben. Trotz der vielen Menschen strahlt Positano eine wunderbare, warme Atmosphäre aus.

Für die Rückfahrt nach Sorrento haben wir ein Schnellboot genommen und obwohl das Boot außen um die Halbinsel herum fahren musste, war es gegenüber dem Bus in nahezu der halben Fahrzeit am Ziel.

Sorrent

Seit dem 16.05.19 stehen wir auf dem wunderschönen Campingplatz „Bluegreen“ in der Nähe von Sorrent, oder Sorrento, wie die Italiener ihre Stadt nennen. Der Campingplatz liegt auf einer ins Meer ragenden Klippe mit Blick auf Sorrent. Wir haben dort einen Stellplatz erwischt, der direkt am Rand der Klippe liegt und bis auf einen Zaun uneingeschränkte Sicht auf das Meer und Sorrent bietet. Die Sonnenuntergänge und der Blick auf Ischia sind einfach toll.

Im Hintergrund Ischia

Eigentlich wollen wir an die Amalfi-Küste, um Positano zu besuchen. Aber einerseits hat die Amalfiküste keine Camping- oder Stellplätze und andererseits ist es auch nicht sinnvoll mit einem Womo unserer Größenordnung dort zu fahren, obwohl Positano nur 12 km von Sorrent entfernt ist. Es gibt aber gute Möglichkeiten mit Bahn, Bus oder Schiff dorthin zu kommen.

Gestern sind wir mit unseren E-Bikes erst einmal nach Sorrent gefahren, was für uns wegen der engen Straßen und dem starken Verkehr schon ganz schön anstrengend war. Also mit dem Rad fahren wir auf jeden Fall nicht nach Positano.

Hafen von Sorrent

Pompei, Pompeji

Wie der Titel schon andeutet, gibt es zwei Schreibweisen, eine für den heutigen Ort (Pompei) und eine (Pompeji) für die Ausgrabungsstätte und damit für die alte verschüttete Stadt. Vor knapp 2000 Jahren, genau im Jahr 79 n. Chr., explodierte die Kuppe des Vesuv so heftig, dass der folgende Bimssteinregen Pompeji vollständig unter sich begrub. Innerhalb eines Tages war Pompeji mit einer ca. 2,5 m dicken Bimsschicht bedeckt. Ein Entkommen war für die ca. 10.000 Menschen in der Stadt praktisch unmöglich. Kurz nach dem Ausbruch des Vulkans wurde Pompeji von einem mehrere hundert Grad heißen Pyroklastischen Strom überrollt (einer sehr heißen Gaswolke), die alles Leben unter sich vernichtete. Diejenigen, die sich in ihre Häuser flüchteten, hatten trotzdem keine Chance, weil sie erstickten. Kaiserliche Truppen, die 4 Tage nach dem Unglück als Hilfe geschickt wurden, hatten südöstlich von Neapel nur noch eine vollkommen leblose, verbrannte, schwarze Region, ohne Baum und Strauch, vorgefunden.

Die Stadt wurde nicht wieder aufgebaut und geriet so vollkommen in Vergessenheit.  Erst im sechzehnten Jahrundert wurden bei Bauarbeiten für einen Kanal mehrere bunt bemalte Häuser entdeckt. Dem Fund wurde aber nicht weiter nachgegangen. Die Ausgrabungen wurden dann erst 1748 unter König Karl von Bourbon aufgenommen und dauern bis heute an. Im Prinzip hat man heute alles ausgegraben, aber in den einzelnen Häusern gibt es noch viele archäologische Details, die auf ihre Entdeckung warten.

Die Ausgrabungsstätte ist oval, wobei der längere Durchmesser ca. 2 km beträgt. Es soll damit gesagt werden, dass es sich hier um ein sehr großes Areal handelt. Jedes einzelne Haus wird ausgegraben. Das Unglück von 79 n. Chr. hat zwar sehr viel vernichtet, aber durch die dicke Bimsschicht alles darunter Liegende für viele Jahrhunderte vor dem Verfall geschützt, es nahezu versiegelt. Und deshalb können die Archäologen heute noch sehr viel über das damalige Leben der Menschen in Pompeji entdecken.

Menschen die damals im Freien waren, erstickten sofort und wurden dann vom Bimssteinregen überdeckt. Im Laufe der Jahrhunderte verwesten die menschlichen Überreste vollkommen und es entstanden Hohlräume. Bei den Ausgrabungsarbeiten hat man diese dann mit Gips gefüllt und dabei die menschlichen Gestalten wieder sichtbar werden lassen. Wenn man diese Figuren heute betrachtet, bekommt man eine Vorstellung davon wie grausam das damals gewesen sein muss.

Pompeji ist eine Ausgrabungsstätte, die einen unglaublich plastischen Blick in die Zeit von vor 2000 Jahren ermöglich.

Für alle, die nach uns nach Pompeji kommen noch ein kleiner Tipp. Man kann einen Audioguide auf sein Smartphone (Andoid oder IOS) laden und ist nicht auf die käuflichen Audioguides angewiesen.

In der „Ewigen Stadt“

Wir sind nun seit 4 Tagen in Rom, der „Ewigen Stadt“.

Wir stehen auf dem Campingplatz Village Flaminio, ca. 6 km außerhalb des Zentrums von Rom. Unser Stellplatz ist dort zwar sehr klein, wir sind aber für einen Stadtbesuch verkehrstechnisch perfekt angebunden. Gegenüber dem Campingplatz ist eine Bahnstation, von der man praktisch im 10-Minutentakt ins Zentrum fahren kann. Dort kann man dann in die U-Bahn umsteigen und nahezu jeden Punkt im Zentrum von Rom erreichen. Um Bahn und U-Bahn nutzen zu können, benötigt man ein Ticket für 1,50  €, welches 100 Minuten gültig ist. Das Tickt gilt für die Bahn, U-Bahn und die Buslinien innerhalb des Stadtzentrums, man kann also beliebig umsteigen. Wir benötigten jeweils nur 30-40 Minuten um vom Campingplatz in die Stadt und auch wieder zurück zu kommen.

Petersdom

Engelsburg

Zuerst waren wir im Petersdom.

Petersdom

Um dort hinein zu kommen mussten wir in einer endlosen Schlange anstehen, weil jeder, so wie bei der Sicherheitsüberprüfung am Flughafen, gecheckt wurde. Letztlich hat es 45 Minuten gedauert, was in Anbetracht der riesigen Schlange noch relativ zügig war.

Auf Anraten einiger vor uns stehender Leute sind wir dann direkt zum Kuppelaufstieg gegangen, weil der um 16:30 Uhr schließen sollte und es nahezu halb fünf war… also 2 x 10 € bezahlen und wieder für eine halbe Stunde anstehen. Wir merkten dann natürlich das die Zeitbeschränkung, zumindest für den heutigen Tag, nicht galt. Das erste Stück konnten wir mit einem Fahrstuhl überwinden, um dann noch einmal 300 Stufen bis zum höchst möglichen Aussichtsrundgang zu gelangen. Die Aussicht war wirklich toll. Man hat von dort oben einen grandiosen Blick über Rom… einziger Schwachpunkt sind die anderen (gefühlt) 1000 Menschen, die auch alle einen optimalen Standpunkt für ein Foto oder ein Selfi haben wollen.

Petersplatz von oben

Alles in allem hat es sich aber gelohnt. Das Innere des Petersdoms ist natürlich auch sehr imposant, auch deshalb, weil er, soweit ich weiß, die größte Kathedrale überhaupt ist.

Franziskus haben wir leider nicht angetroffen. Wir haben zwar geklingelt, aber keiner hat uns aufgemacht.

Kolosseum

Einen Tag später ging es dann zum vermeintlich größten touristischen Magnet von Rom, dem Kolosseum. Hier kamen wir in das Chaos schlechthin. Alle möglichen (vermutlich größtenteils selbst ernannten) Guides versuchten uns zu erklären, dass wir uns nicht in die normale Warteschlange stellen, sondern ihnen für 35€/P folgen sollten, um das Kolosseum zu besichtigen. Wir wären in 5 Min. ganz entspannt drin. Wir haben uns dann doch in die Schlange gestellt, was diesmal 1,5 Stunden gedauert und 12€/P gekostet hat. Wir konnten dann tatsächlich beobachten, dass viele Gruppen für viel Geld schneller im Kolosseum waren als wir. Sicherlich ging hier vieles nicht mit rechten Dingen zu. Das Nadelöhr war wieder der Sicherheitscheck am Eingang. Und der wurde von einer Person geregelt, die die Schlange mit den geführten Gruppen gefühlt 10 mal so schnell abgefertigte wie unsere. Trotzdem haben wir es nicht bereut so lange gewartet zu haben.

Kolosseum

Das ovale Bauwerk ist immerhin 54 m hoch, 188 m lang, 156 m breit und knapp 2000 Jahre alt, denn 72 n. Chr. fanden dort die ersten Spiele statt. Ca. 50.000 Menschen sollen im Kolosseum  Platz gefunden haben. Im Innern fanden bekanntermaßen Tier- und Gladiatorenkämpfe statt. Neu war für uns, dass das Kolosseum auch geflutet werden konnte, um dort Seeschlachten nachstellen zu können.

Spanische Treppe

Gestern wollten wir zur „Spanischen Treppe“. Gerade als wir die U-Bahn verlassen wollten, goss es wie aus Eimern. Wir haben dann noch ca. eine halbe Stunde in der U-Bahn-Station verbracht, um dann letztendlich wieder umzukehren. Der ganze Sonntag war total verregnet. So haben wir dann beschlossen unseren Aufenthalt in Rom um einen Tag zu verlängern und  haben uns erst heute die Spanische Treppe angeschaut. Wir haben dies mit einem ca. 3-stündigen Rundgang verbunden.

Nationalmonument „Altare della Patria“ am Piazza Venezia

Der Name der „Spanischen Treppe“ hat übrigens nichts mit Spanien zu tun. Sie beginnt nur an der Piazza di Spagna und führt hinauf zur Kirche Trinità dei Monti. Kurz bevor wir zur Treppe kamen, kauften wir uns jeder ein leckeres Schinken-Panini, um es in der Sonne sitzend auf der Treppe zu verspeisen. Kaum hatten wir die ersten Bissen genüsslich getan, kam eine Polizistin auf uns zu, um uns darauf hinzuweisen, dass Essen und Trinken auf der Treppe nicht erlaubt ist und so packten wir unsere Panini wieder ein. In unserem Reiseführer steht, dass es hier wohl in der Vergangenheit, vor allem gegen Abend, recht wild, mit Saufgelagen, Drogen, … zugegangen sein muss und dem hat man einen Riegel vorgeschoben. Wir haben dann eine unbeobachtete kleine Ecke gefunden, um unsere noch lauwarmen Paninis fertig zu essen.

Spanische Treppe

 

Von der Spanischen Treppe aus auf den Barcaccia-Brunnen

 

Große Radtour

Gestern haben wir die Grenze des Möglichen mit unseren E-Bikes ausgetestet. Die Tour ging über 41 km und immerhin 1180 Höhenmeter. Wenn man berücksichtigt, dass wir vorgestern auch 500 Höhenmeter gefahren sind und wir die Akkus zwischendurch nicht nachgeladen hatten, war das schon recht ordentlich.

Nun zur Tour:

Wir sind über Bonassola, Framura bis oberhalb von Deiva Marina gefahren. Von dort aus ging es auf einem Rundweg wieder zurück auf einer Höhe von 600 m nach Costa di Framura. Hier kann man in Serpentinen abwärts zum kleinen Hafen von Framura fahren. Unten gibt es dann einen Fahrstuhl mit man samt Rad zur Galeria, dem alten Bahntunnel, kommt. Dieser und ein weiterer Tunnel verbinden Framura, Bonassola und Levanto auf Meeresniveau über knapp 10 km.

Die Rundtour wäre somit geschlossen gewesen und das letzte Stück sehr einfach, wenn der Tunnel zwischen Framura und Bonassola nicht gesperrt gewesen wäre.

Also wieder zurück und noch einmal 420 Höhenmeter hinauf fahren, die Sperre ignorieren und die Räder einfach drüber heben, oder mit der Bahn und den Rädern zurück nach Levanto. Wir haben die erste Variante gewählt, wobei Rita ihren Akku fast leer gefahren hatte.

Auf der Tour hatten wir dann auch noch Pech, weil uns ein Regenschauer und eine damit einsetzende Kälte auf 600 m Höhe ganz schön zusetzten. In Framura schien dann wieder die Sonne und wir konnten dann bei herrlichem Ausblick unser mitgenommenes Chiabatta mit Salami essen.

PS. Man könnte ja meinen, mit den E-Bikes in den Bergen ist alles easy, aber wir wollen uns immer anstengen und die Akkus schonen und fahren deshalb fast ausschließlich im Modus „ECO“, womit die geringste Unterstützung verbunden ist und wir außerdem noch heftig ins Schwitzen und Schnaufen kommen. Trotzdem ist es natürlich schön, wenn man bei zu großen Steigungen einfach per Knopfdruck etwas mehr Unterstützung zuschalten kann.

Radtour zum Kloster Soviore

Kloster Soviore
Kloster Soviore

Nachdem es gestern unaufhörlich regnete und in der Nacht dann auch noch heftige Windböen unser Womo durchschüttelten, hatten wir heute morgen strahlenden Sonnenschein. So ist es häufig in dieser Gegend. Das Wetter wechselt sehr schnell.

Nach dem Frühstück war vollkommen klar, dass wir die Räder wieder auspacken und zum Kloster Soviore fahren. Das Kloster liegt oberhalb von Monterosso, dem ersten Ort des Cinque Terre von Levanto aus gesehen. Die Strecke ist eigentlich nicht weit, denn hin und zurück sind es nur 15 km, aber hier zählt halt die Höhe und das sind immerhin 480 m. Da die Luft heute auch noch sehr klar war, hatten wir eine grandiose Fernsicht.

Blick aufs Meer oberhalb von Monterosso

Jetzt geht es los

Unsere erste größere Reise mit unserem neuen Womo beginnt heute. Wir wollen nach Süditalien und dort schwerpunktmäßig Kalabrien und Apulien bereisen. Zuerst geht es aber nach Levanto in Ligurien. Hier bleiben wir erst einmal für eine Woche und stehen auf dem tollen Campingplatz Acquadolce. Die Campingplatz wird familiär betrieben und zählt – so finden wir zumindest – zu den schönsten Plätzen in ganz Italien. Marco und seine Familie sind dabei unermüdlich. Ganz besonders reizt uns dort das auf dem Platz befindliche Restaurant L‘Igea, welches von Betty und Fabio betrieben wird. Wir genießen hier eine Woche lang ligurische Köstlichkeiten.

Restaurant L‘Igea
Im Restaurant L‘Igea