Am oberen Rand des Bandama-Kraters und anschließend noch einmal nach Las Palmas (4 km, 215 Hm)

Nachdem wir gestern einen Sonnentag am Meer verbracht haben, stand heute wieder eine Wanderung an.

Unter dem Motto „klein aber fein“ ging es heute zum zweiten Mal zum Bandama-Krater, aber diesmal oben herum. Auf dem Kraterrand hat man natürlich permanent einen tollen Blick in den ca. 250 m tiefen Krater und auf das weite Umland.

Der Rother Wanderführer weist allerdings darauf hin, dass man trittsicher und schwindelfrei sein soll. Bei starkem Wind soll man überhaupt nicht gehen.

Leider begann das Unglück schon am Anfang, denn am Ausgangspunkt musste ich feststellen, dass ich keine frischen Wandersocken dabei hatte. Die getragenen lagen natürlich bereits im Wäschekorb in Fataga. Was tun war hier die Frage. Zurück und frische Socken holen würde 2 Stunden dauern… geht also nicht. Ohne  Socken in Wanderschuhen laufen geht überhaupt nicht… also blieb nur in meinen Riemchensandalen zu laufen, die ich eigentlich zum Autofahren bzw. Schlendern in der Stadt anhatte. Auf jeden Fall weiß ich jetzt auch, warum ich mir damals Sandalen mit einer Vibram-Sohle gekauft habe, denn die ist relativ rutschfest.

Nun ja, alle Wanderer die uns entgegen kamen, sahen nur verächtlich auf meine Füße. Einer sagte „so wird es aber beschwerlich“ und zeigte mitleidsvoll auf meine Füße. Als ich ihm mein Malheur erklärte, sagte er nur „dann musst Du da durch“. So habe ich dass dann auch gemacht. Es hat auch ganz gut geklappt, bis auf die hunderttausend spitzen Steinchen, die mich ständig pisakten.

Die Wanderung war aber ansonsten sehr schön. Manchmal war es zwar am Grat des Kraters recht schmal, aber da wir nicht unter Höhenangst leiden und auch recht trittsicher sind, war die Tour wieder einmal der pure Genuss, bis auf die Steinchen in meinen Sandalen natürlich. Nach knapp einer Stunde und 30 Minuten waren wir wieder am Ausgangspunkt.

Ein feiner Golfplatz neben dem Krater

Danach ging es noch einmal nach Las Palmas, denn wir waren nur 10 km vom Altstadtzentrum entfernt. Zuerst besichtigten wir die Kathedrale, die heute geöffnet hatte. Für 1€ und 50 Cent/pP konnten wir auch auf einen der beiden Kirchtürme, von dem wir eine tolle Rundumsicht hatten.

Über den Dächern von Las Palmas
In der Kathedrale Santa Ana

Darüber hinaus hatten wir es auch auf die kleine Tapasbar abgesehen, die wir vergangen Samstag schon kennengelernt hatten. Heute wollten wir die Spezialitäten dort ausprobieren, denn die Bar nannte sich „Champinoneria“ und der Name ist dort auch Programm. Ich nahm gefüllte Campinons mit Hühnerfleisch und feinen Gewürzen und Rita pochierte Champinons mit Garnelen und Knoblauch. Anschließend gab es für mich noch Vanilleeis in einem Krepp und für Rita ein Stück Karamelkuchen.

Wohltuend gesättigt fuhren wir dann wieder nach Hause und siehe da, auf unserem Parkplatz in Fataga lagen meine frischen Socken. Wie die es wohl aus dem Kofferraum dahin geschafft haben ist mir bis heute ein Rätsel.

Von Cruz de Tejeda zu den Cuevas del Cabello (8,1 km, 389 Hm)

Wie man erkennen kann, ist unser 2. Versuch, vom Cruz Tejeda zu den Cuevas del Caballeo zu wandern, geglückt. Das Wetter hat sich mittlerweile berappelt und wartet mit schon fast sommerlichen Temperaturen auf. Oben am Ausgangspunkt, auf gut 1500 m Höhe, zeigte das PKW-Thermometer immerhin noch 17 Grad an. Mithin hatten wir bestes Wanderwetter.

Die Tour selbst war bisher die beste, die wir bisher in diesem Urlaub gegangen sind. Es ging anfangs zwar ziemlich steil, um ca. 100 Höhenmeter, bergauf, aber danach war alles andere nur noch wunderschön. Der Wanderweg verlief auf einem schmalen Pfad, an einem Hang auf ca. 1700 m Höhe und mit Blick in die Caldera von Tejeda.

Die Ausblicke war grandios.

Wir waren wieder über der schon mehrfach beschriebenen Caldera von Tejede, allerdings diesmal auf der westlichen Seite aus. Den Roque Nublo und den schon bestiegenen Altavista hatten wir immer im Blick.

Die Tour war zwar rel. kurz, aber dafür der pure Genuss.

La Fortaleza und La Sorrueda… große Runde ab Santa Lucia (13,8 km, 408 Hm)

Nach Santa Lucia, dem Startpunkt unserer heutigen Tour, ist es nicht so weit zu fahren. Wir sind im Nachbartal, nur ca. 20 km von Fataga, dem Ort unserer Ferienwohnung, entfernt.

Das Wetter ist deutlich besser geworden. Wir starten unsere Wanderung bei 18 Grad.

Anfangs geht es geradlinig und leicht bergab in Richtung Süden zur Fortaleza, einer alten Kult- und Wohnstätte aus vorspanischer Zeit. Hierbei handelt es sich um Höhlen in dem Fortaleza-Felsen.

Entsprechend der Überlieferungen sollen hier die letzen Kämpfe der Ureinwohnern von Gran Canaria stattgefunden haben, bevor die Spanier diese Insel vollkommen annektierten.

Dort angekommen, hatten wir die erste Hälfte der Tour geschafft.

Im Fortalezafelsen gibt einen 25 m tiefen Felsendurchbruch durch den man hindurch geht, um auf der anderen südlichen Seite einen Blick in die nächste Nachbarschlucht zu bekommen. Man umrundet dann in 15 Minuten den gesamten Felsen und passiert dabei mehrere Höhleneingänge.

Die Rücktour gestaltete sich deutlich anstengender. Während man auf dem Hinweg nahezu immer abwärts unterwegs war, ging es ab jetzt kontinuierlich bergauf.

Allerdings war diese Strecke deutlich interessanter. Wir bekamen einen schönen Blick auf den Sorrueda-Stausee und das Dörflein Sorrueda, in dem es viele Ferienwohnungen gibt. Man muss es allerdings schon sehr abgeschieden mögen, wenn man hier mietet.

Nach weiteren 4 km bergauf gelangten wir, ziemlich geschafft, wieder nach Santa Lucia. Wir hatten uns zwar Sonne gewünscht, aber heute war es dann doch schon fast zuviel des Guten. Die gesamte Tour lag nahezu ausnahmslos in voller Sonne.

Zum Schluss haben wir uns noch die kleine Kirche in Santa Lucia angesehen.

Von Cruz de Tejeda zu den Cuevas del Caballero (1. Versuch)

Heute stand wieder eine Top-Tour aus dem Rother Wanderführer an. Vom Cruz de Tejeda sollte es in nord- westlicher Richtung zu den Höhlen „Cuevas del Caballero“ gehen.

Das Wetter machte uns leider einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten bei der Planung nicht berücksichtigt, dass je nach Wetterlage am Cruz de Bezerra und am Cruz de Tejeda die feuchten und kalten Nebelwolken vom Nordosten her in die Caldera von Tejeda schwappen. Von Weitem sieht es so aus, wie wenn man flüssigen Stickstoff ausgießt. Ein tolles Schauspiel. Die Nebelwolken erreich dann nicht den Grund der Caldera, sondern lösen sich auf, weil es weiter unten geschützter und viel wärmer ist.

So schön es auch aussieht aber uns war es da oben zu kalt da. Wir sind dann ein paar Kilometer weiter in den in der Caldera liegenden Ort Tejeda gefahren und haben dort einen leckeren Kaffee und ein frisches Mandelteilchen in der Sonne genossen.

Wir warten auf eine neue Gelegenheit für diese tolle Tour.

Große Tamadaba-Runde (6,2 km, 218 Hm)

Auch deshalb weil heute Sonntag ist, gehen wir, abseits der üblichen Touri-Routen, auf einen schönen Sonntagsspaziergang im Nordwesten der Insel.

Man muss wirklich sagen, dass man als Wanderer hier auf Gran Canaria wirklich alles haben kann. Von leichten, kurzen Wanderungen bis hin zu anspruchsvollen und durchaus schwierigen Strecken. Und da die Insel überwiegend grün ist, findet man meist eine farbliche Vielfalt von grün wegen der vielen Kiefernwälder, über rotbraun für den eisenhaltigen, vulkanischen Fels und dunkelblau für den sehr häufig sichtbaren Atlantik.

Die Tamadaba-Runde liegt wie vorgestern auch, westlich der Tejeda-Caldera. Man umrundet auf ca. 1200 m Höhe den Pico de Tamadaba (1444m) und hat wegen des lichten Kiefernwaldes eine weiten nordöstlichen Blick zum Roque Nublo.

Auf der anderen Seite sollte eigentlich der Atlantik zu sehen sein, aber von dort aus zogen auf unserer Wanderhöhe dichte Nebelwolken auf.

Blick auf Tejeda während der Rückfahrt

Las Palmas, eine Altstadtbesichtigung

Heute ging es bei strahlendem Sonnenschein nach Las Palmas, der Hauptstadt Gran Canarias im Nordosten der Insel. Sie erstreckt sich über 11km längs der Küste und über die Halbinsel La Isleta. Für uns waren allerdings nur die historischen Viertel Vegueta und Triana interessant. Sie sind überschaubar und lassen sich gut zu Fuß erkunden.

Auf der großen Plaza Santa Ana postieren mehrere Bronzehunde und erinnern an die Namensgebung von Gan Canaria (lat. canis = große Hunde) vor ca. 1900 Jahren. Da die große Catedrale Santa Ana leider geschlossen war, ließen wir uns, geführt von google maps, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten treiben.

Und wie es häufig in solchen Situationen ist, wurden wir, unweit der Casa Colon – hier soll Kolumbus vor seiner großen Entdeckungsreise mal gewesen sein – auf eine tolle, alte Tapas-Bar aufmerksam.

Um den Roque Nublo (6 km, 303 Hm)

Nachdem wir nach der schweren Tour von vorgestern einen Ruhetag eingelegt hatten, ging es heute zum Wahrzeichen von Gran Canaria, dem Roque Nublo. Wir waren uns nicht sicher ob denn auch das Wetter mitspielen würde, denn gestern hatte es hier geregnet. Aber heute Morgen/Mittag, nachdem wir den Tag schon fast verpennt hatten, schien die Sonne bei strahlend blauem Himmel.

Mit 1803 Metern zählt der Roque Nublo (Wolkenfels) zu den höchsten Erhebungen auf Gran Canaria. Über einer Lava-Ebene erhebt sich der Wolkenfels mit 65 m Höhe, gleich einem Finger und ist von Weitem schon sichtbar.

Roque Nublo

Er ist ein Überrest eines Vulkanschlots, dessen Umhüllung in den vergangenen Jahrtausenden durch Wasser und Wind, also durch Erosion abgetragen wurde.

Als normaler Wanderer kann man nur bis zu seinem Fuß vordringen, denn der Rest steigt fast senkrecht in die Höhe. Die Felsebene davor, die immerhin auf 1738 m Höhe liegt, bietet einen tollen Überblick über die gesamte Insel.

Hier oben war es bewölkt, aber man konnte unter der hohen Wolkendecke hindurch nach Norden und Süden, jeweils bis zum Meer, sehen.

Die Wandertour selbst war weniger anstrengend, aber unbeschreiblich schön.

Eine Runde um San Bartolomé (16,4 km, 492 Hm)

Die heutige Runde um San Bartolomé war zwar anstrengend, aber trotzdem traumhaft schön. Überwiegend bot sich uns ein sehr weiter Blick, auf der einen Seite bis Maspalomas im Süden und nach Norden bis nach Las Palmas. Die Tour war so angelegt, dass man stetig ansteigend unterhalb des Morro de las Vacas bis man den Aussichtspunkt Degollada del a Manzanilla auf ca. 1200 m Höhe erreichte.

unten, San Bartolomé

Bis dahin hatte man eine immer imposanter werdende Sicht auf den Süden der Insel.

im Hintergrund Las Palmas

Danach öffnete sich der Blick in Richtung Nord-Westen, wobei es nur noch leicht ansteigend, schleifenförmig in Richtung Cruz Grande ging. Dann ging es wieder recht geradlinig abwärts, zurück nach San Bartolomé. Vor allem das vorletzte Stück bis zum Cruz Grande glich einem hoch liegenden Panoramaweg mit nahezu unendlicher Weitsicht.

Das Wetter war zwar heute nicht so toll, aber bis auf einen kurzen Nieselregen blieb es trocken.

Immer wenn man die Insel mittig, von Süd nach Nord mit dem Auto befährt, muss man das Cruz Grande passieren. Heute haben wir es nun auch zu Fuß durchwandert. Viele hoch liegende Aussichtspunkte heißen auf Gran Canria Cruz …

Becerra-Runde für Genießer (6,8 km, 250 Hm)

Wir sind immer noch im Eingehmodus und suchen uns momentan noch die einfacheren Touren auf der Insel aus. Und so sind wir heute im nördlichen Teil der Insel. Die Becerra-Runde – laut Rother Wanderführer eine der Top-Touren auf Gran Canaria – bietet einen überwiegend weiten Blick bis hin nach Las Palmas. Bei klarem, sonnigen Wetter, ein Traum.

Blick auf Las Palmas
Im Hintergrund der Teide auf Teneriffa

Von einem kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch zu berichten. Mein Wandernavi hat heute seinen Dienst eingestellt. Es ging einfach nichts mehr. Alle Voreinstellungen waren gelöscht.

Aber da der Rother Wanderführer alles auch textlich beschreibt, ging es auch so.

 

Oberhalb von Coruna und Las Hoyas (6,42km, 263 Hm)

Heute ist Samstag und mit dem beginnenden Wochenende ist im Zentrum der Insel noch mal mehr los als sonst. Deshalb haben wir uns eine Tour im weniger frequentierten Nordwesten der Insel ausgesucht. Im Rother Wanderführer wird sie auch als Schnuppertour im Nebelwald angepriesen. Leider mussten wir feststellen, dass es hier vor nicht allzu langer Zeit heftig gebrannt hat. Von der typischen Regenwald-Flora, wie Farnen auf dem Waldboden und Mosen die von den Bäumen hängen, war nichts mehr zu sehen. Die stark verbrannten Kiefern werden sich allerdings bald wieder erholen, denn dies ist eine Besonderheit der hier wachsenden Spezies. Die Rinde dieser Bäume ist besonders dick und so werden die tiefer im Stamm liegenden Austriebsknospen schützt. Wenn man genau hinschaut, kann man den beginnenden Neuaustrieb schon sehen.