Erster Halt in Münster

Da wir bisher schon viel Schönes von Münster gehört hatten, aber noch nie selbst dort waren, wurde diesmal dort ein dreitägiger Stopp eingeplant. Mittlerweile fahren wir mit unserem Womo nicht mehr so lange Strecken am Stück und so kamen uns gut 200 km von zu Hause entfernt gerade recht für die erste Etappe nach Dänemark.

Am 17.05. kamen wir gegen Mittag auf dem östlich von Münster gelegenen Womo-Stellplatz an.

Von dort aus waren es nur knapp 5 km ins Zentrum. Da das Wetter etwas unbeständig war, haben wir den Bus genommen, der praktisch vor dem Campingplatz hielt. Im Zentrum war Google Maps  dann unser Stadtführer.

Wir wollten unbedingt zuerst die Straße mit den arkadenförmigen Bögen finden, die in jedem Münster-Tatort mehrfach erscheint. Eigentlich ging es aber darum, wie in jeder neuen Stadt, einen ersten Eindruck und etwas Überblick zu gewinnen.

Was uns sofort aufgefallen ist, war die Vielzahl an Radfahrern. Gehört hatten wir natürlich auch schon vorher, dass Münster besonders radfreundlich ist, aber dieses Gewusel an Rädern war für uns anfangs doch sehr ungewohnt. Manchmal waren wir als Fußgänger regelrecht verunsichert, wegen der vielen Radfahrer

Aachen ist da ganz anders, denn da muss man als Radfahrer echt aufpassen, dass man nicht unter die Räder kommt.

Irgendwann sind wir dann bei einem guten Italiener – die sprachen sogar italienisch, auch anders als in Aachen – eingekehrt und haben eine vorzügliche Pizza verspeist. Auf der Nachhausefahrt haben wir dann beschlossen am nächsten Tag eine ausführliche Radtour durch und um Münster zu machen.

Für Mittwoch war tolles Wetter mit bis zu 30° angesagt und so wurden die Räder flott gemacht. Im Vorfeld hatte ich mir einige ausgearbeitete Touren als GPX-Track besorgt und so gab es auch keine Probleme mit der Orientierung.

Mi. 18.05.

Das Radfahren innerhalb von Münster:

Wir hatten im Internet gelesen, dass heute Markt auf dem Domplatz sei und so stand unser erstes Ziel schon fest.

Was uns auf der Hinfahrt sofort auffiel, waren die überaus breiten Radwege. Die gesamte Radstrecke war bis ins Zentrum von Münster rot markiert. Obwohl wir ständig neben breiten Straßen mit schnellfahrenden Autos fuhren, und wir unzählige Einmündungen überquerten, gab es nicht eine gefährliche Situation. Die neben uns fahrenden und teilweise unsere Fahrbahn kreuzenden Autos fuhren ausnahmslos umsichtig. Auf der Strecke gab es auch viele Radfahrampeln an denen auch konsequent und unaufgeregt gehalten wurde, wenn sie mal rot zeigten. Ein wenig hat mich  die Gesamtsituation an die Niederlande erinnert, auch was das Nichttragen von Fahrradhelmen anging 🙈. Was mir aber ganz besonders postiv aufgefallen ist; es ist nicht einmal vorgekommen, dass ein Zulieferfahrzeug einen Radweg blockiert hat. Außerdem habe ich nirgendwo gesehen, dass ein PKW zum Einparken eine Radspur kreuzen muss. Die Stadtplaner von Münster haben ganze Arbeit geleistet und das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel mit eingeplant.

Wenn ich da an Aachen denke, oh, oh, oh… das wird dann ne Arbeit für unseren Enkel Paul, denn der wird Stadtplaner. 👍

Innerhalb der Stadt teilen sich Fußgänger und Radfahrer oft einen breiten Bürgersteig… und mein lieber Kurt, das funktioniert vorzüglich. (Kurt ist unser Schwiegersohn).

Angekommen am Markt von Münster fiel mir sofort eine Fischbude, vor der sich schon eine lange Schlange gebildet hatte, ins Auge. Nun bin ich ja bekennender „Nichtschlangesteher“, aber in Anbetracht der tollen Matjes-Brötchen konnten wir nicht widerstehen.

Ritas Fisch-Burger
Mein Matjes-Brötchen

Unsere Radtour führte uns durch und rund um Münster und war bei Kaiserwetter der reine Genuss.

Schloss Münster

Es kamen zwar ca. 68 km zusammen, aber das anschließende Essen mit einem (oder waren es doch zwei 🤔 ) großen Bier entschädigten dann vollkommen. Wir aßen am Hafen von Münster… wie Hafen??? Ja, Münster wird vom Dortmund-Ems-Kanal durchflossen, und so gibt es hier auch einen Hafen. Hier reihen sich eine Vielzahl von Lokalen und Bars aneinander, so dass dort relativ viel los ist.

Hafen von Münster

Do. 19.05.

Für heute war erst einmal Kultur angesagt. Es ging ins Picasso-Museum, in dem auch eine Ausstellung von Andy Warhol zu sehen war.

Mich persönlich haben die Bilder von Andy Warhol deutlich mehr angesprochen als die von Pablo Picasso. Aber das soll nichts heißen, denn das hat bestimmt auch etwas mit Geschmack zu tun, oder darf man das bei so großer Kunst nicht sagen?

Nach einem Cappuccino ging es weiter zum Botanischen Garten. Böse Zungen behaupten, dass ich nur nach einem ruhigen Ort für mein Mittagsschläfchen gesucht habe.

 

Und dann ging es richtig los.

Rita wollte nur kurz in einen REWE, um noch etwas Obst, Käse, Baguette, … zu kaufen. Ich passte derweil auf unsere Fahrräder auf. Innerhalb von 5 Minuten zog sich der Himmel zusammen und es fing an wie aus Kübeln zu schütten. Leider hatten wir noch ca. 4 km bis zum Campingplatz. Obwohl wir Regenjacken an hatten waren wir anschließend vollkommen durchnässt, aber das Baguette ist trocken geblieben… 🤓

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