Grasse, die Stadt des Parfüm darf natürlich auf unserer Rundreise nicht fehlen.
Wir stehen ja immer noch auf dem Waldcampingplatz La Bergerie bei Vence.
Anfangs hatten wir uns gedacht, die Tour nach Grasse mit dem Rad zu fahren, denn 25 km Entfernung und das auch noch in wunderschöner Landschaft, sind eigentlich kein Problem. Da es aber auch eine gute Busverbindung nach Grasse gibt, haben wir uns für Letzteres entschieden. Und das war auch gut so. Die Straße nach Grasse, überwiegend die D2210 und D2285 ist relativ schmal, kurvenreich und viel befahren. Da kann man die 1,5m Abstand von überholenden Autos, LKW und Bussen schlicht vergessen. Außerdem macht der starke Verkehr auch wenig Spaß, wenn man auf dem Rad sitzt.
Um 9:30 Uhr, für unsere Verhältnisse sehr früh, ging unser Bus direkt am Campingplatz los. Die immerhin 4,5 km lange Strecke bis Vence zum Busverteiler ist schon mal umsonst. In Vence mussten wir in einen anderen Bus umsteigen und kommen für nur 1,50€/p.P. nach Grasse. Dieser überaus günstige Fahrpreis ist staatlich subventioniert und würde bei uns auch eine höhere Akzeptanz der öffentlichen Verkehrsmittel bewirken. Die Fahrt dauerte immerhin eine knappe Stunde.
Im Bus fragte ich eine Dame auf englisch, ob sie uns sagen könnte wo wir in Grasse am sinnvollsten aussteigen müssen, um die Stadt zu besichtigen. Sie merkte sofort, dass wir Deutsche sind – vermutlich an meinem grottenschlechten Englisch – und sagte, dass wir uns auch auf deutsch unterhalten können. Wir können mit ihr aussteigen und sie zeigte uns auch wo der Markt, der Zugang zur Altstadt und das Parfümmuseum ist. Übrigens ist sie Deutsche und lebt nach vielen Stationen in der Welt nun in Vence.
Nach einem flüchtigen Besuch des Markts ging es in die Altstadt. Wie schon so manches Mal wurden wir von pinkfarbenen Regenschirmen, hoch über der Eingangsgasse zur Altstadt empfangen. Die Thermometer zeigten mittlerweile 33°C an und so waren die vielen Schirme auch noch gerne angenommene Schattenspender. Besonders herausragend war der Place aux Aires mit einem sehr schönen Brunnen und unendlichen Möglichkeiten eine Stärkung zu sich zu nehmen.
Für uns, die wir mittags normalerweise nicht essen, ist das eher ein Nachteil, denn man findet um die Mittagszeit kaum Möglichkeiten, um nur einen Café und etwas l’eau zu trinken.
Ein weiterer Höhepunkt in Grasse war die Kathedrale im frühgotischen Stil. Hier haben wir auch drei Gemälde von Rubens aus dem Jahre 1601 entdeckt.
Anschließend und zum Abschluss haben wir das Parfümmuseum besucht. Hier ging es überwiegend um die Parfümgewinnung und eine geschichtliche Einordnung der Parfümierung. Wir waren ein wenig entäuscht, denn es war nicht möglich einen Audioguide in unserer Sprache zu bekommen und so gingen viele Informationen leider an uns vorbei.