Lugo, 95 km, 1466 Hm

Seit heute sind wir in Galizien, der nord-westlichsten Provinz von Spanien. Diese Etappe war wunderschön bzgl. der Ausblicke, aber auch sehr schwer, zumindest für die Radfahrer, die keine elektrische Unterstützung hatten.

Von Ponferrada aus sind wir zuerst ein Stück mit dem Bus gefahren, um die schöne, romanische Kirche in Villafranca del Bierzo zu besichtigen.

So einladend kann ein Refugio (Pilgerherberge) aussehen

Etwas später startete unsere Radtour von einem Parkplatz aus. Es war ziemlich frisch und für mich war die Softshelljacke angesagt. Es ging zuerst auf den Cebreiro-Pass hinauf, auf immerhin 1300m Höhe.

Ganz schön hoch, aber eine tolle Aussicht

Hierfür waren erst einmal 700 Höhenmeter zu überwinden. In Serpentinen ging es teilweise ganz schön steil aufwärts. Dort war dann  die erste, wohlverdiente Kaffeepause angesagt.

Hier gibt es allerdings noch etwas Besonderes zu berichten. Schon in den letzten Tagen kristallisierte sich mehr und mehr heraus, dass Michael besondere Kletterfähigkeiten besitzt und deshalb von mir als „Bergziege“ getauft wurde. Er musste immer vorne sein und möglichst auch schon vorfahren können. So sagte uns Linus, der Sohn von Michael,  auf dem Weg zum Pass, dass sein Vater schon oben sei, ca. eine halbe Stunde vor allen anderen.

Michael hat sich enorm gesteigert, ganz ohne Elektrik
Martina, gut dabei, auch ohne Motor
Oben auf der Passhöhe

Anschließend ging es „ondoliert“ weiter. Dieser Begriff kommt wohl aus dem Frisörhandwerk und bedeutet „in Wellen“. Dominik, unser Guide, verwendet diesen Begriff gerne und immer wieder.

Der höchste Punkt dieser ondolierten Tour lag dann auf 1330m bei Padornelo. Danach ging es zum späten Mittagessen nach Sarria.

Christiane (ohne Motor) und Werner (mit M.)

Nach 65 gefahrenen Kilometern war dann am Bus in Sarria die von Bernd und verschiedenen Helferinnen und Helfern zubereitete Mittagsstärkung angesagt.

Während es oben am Pass ganz schön frisch war, konnte man unten in Sarria wieder in normaler, leichter Radlerkluft sitzen. 1000 Höhenmeter bewirken sicherlich 10°C Temperaturunterschied.

Anschließend waren noch ca. 30 km onduliert zu überwinden, bevor die Radgruppe am Hotel gegen 18:00 Uhr ankam.

Erstaunlich finde ich, dass die E-Bike-Akkus mit nur 500 Wh (Wattstunden) so lange durchgehalten haben. Das konnte eigentlich nur funktionieren, wenn man sehr unterstützungsarm, im ECO-Modus, gefahren ist. Bis auf Christian, der direkt am Anfang der Schlussetappe einen Akkufehler bekam, sind trotzdem alle am Ziel angekommen.

Morgen kommt dann schon die Schlussetappe nach Santiago de Compostela. Schade, dass alles so schnell zu Ende geht.

Also morgen dann zum letzten Mal… „buen Camino“ (Pilgergruß)

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