Eigentlich ist die letzte nach Norden führende Tour recht unspektakulär, zwar unerwartet, war es aber doch ein sehr ereignisreicher Tag.
Zuvor muss ich noch einschieben, dass wir gestern Abend einem Vortrag von Charlotte, sie ist Meeresbiologin und Leiterin des Sience-Teams auf unserem Schiff, gefolgt sind. Es ging um Wale und ein weltumspannendes Forschungsprojekt, welches Wale und deren Aktivitäten beobachtet. „Hurtigruten Expeditions“ unterstützt dieses Projekt und das geht so:
Überall dort, wo Wale gesichtet werden, werden Sie identifiziert und deren Standort an eine internationale Datenbank, die man übrigens auch einsehen kann, (xxxx Adresse xxxx) gemeldet.
Es stellt ich natürlich die Frage, wie man einzelne Wale identifizieren kann. Eigentlich ist das aber relativ einfach. Die Zeichnung der Unterseite der Fluke (Schwanzflosse) ist vergleichbar mit dem Fingerabdruck eines Menschen und kennzeichnet einen Wal eindeutig. Mittels Computern und mittlerweile sogar „Künstlicher Intelligenz“ wird die Datenbank der Fluken untersucht und es kann eine eindeutige Bestimmung vorgenommen werden. Der neue Standort wir gespeichert und so kann man die Wanderungen jedes identifizierten Wals verfolgen… spannend.
So, und da viele Personen mit entsprechendem Fotoequipment an Board sind, hat Charlotte mit Unterstützung von Kai uns für das Fotografieren von Walfluken sensibilisiert. Und da außerdem prächtiges Wetter war, hat unser Kapitän die Außenroute um die Insel Mageröya (NordKap) genommen, um uns vielleicht ein paar Wale zu zeigen.
Es war grandios, den ganzen Morgen und später auch noch am Abend haben wir Wale gesichtet und Fluken fotografiert. Man sieht die Wale schon von Weitem an Ihrem „Blas“ (Luftausstoß).
Oft schwimmen sie dann an der Oberfläche und zeigen beim Abtauchen kurz ihre Fluke. Manchmal springen die Wale sogar. Mir ist es sogar gelungen mehrere Fluken digital einzufangen, jedoch werde ich es wohl nicht schaffen, diese hier im Blog darzustellen, denn es ist nicht so einfach die entsprechenden Fotos von meiner Spiegelreflexkamera herunter zu laden und dann hier einzufügen. Unsere Freunde und Bekannten können ja gerne später unser „analoges“ Fotobuch anschauen.
Um ca. 15:00 Uhr erreichten wir Honningsväg im Süden von Mageröya. Wir hatten diesmal eine organisierte Tour gebucht.
Zuerst ging es mit dem Bus zum Nordkap. Es herrschte gutes Wetter und so hatten wir einen weiten Blick auf dem ca. 300 m hohen Nordkap-Plateau. Trotzdem zogen immer wieder in schneller Folge Nebelschwaden über den Aussichtspunkt.
Nach einer Stunde auf dem Kap ging es für uns mit dem Bus weiter zum Fischerdorf „Gjesvaer“ und dort dann auf einen kleinen Kutter, welcher uns in das Naturschutzgebiet der drei vorgelagerten Inseln „Storstappen“ brachte, um dort Vögel zu fotografieren/beobachten zu können. Wir waren ca. 90 Min. auf dem kleinen Kutter von dem wir in eine wunderschöne Vogelwelt eintauchen konnten.
Wir konnten Papageientaucher, Tottellummen, Möven und auch Weißkopfadler sehen. Ich habe bestimmt 800-1000 Fotos während der Tour geschossen. Klar, jedes Foto war dabei eine kleine Serie und so werde ich später bestimmt 90%-95% wieder löschen müssen.