Santo Domingo de la Calzada 74 km, 1011 Hm

An unserem zweiten Tag ging es wesentlich ruhiger los als gestern. Dominik fuhr wie gestern auch voraus und dämpfte das Gesamttempo deutlich. Aber auch die Gesamtgruppe fuhr wesentlich entspannter. Die E-Biker haben sich häufig in den Dienst der ohne Motorunterstützung fahrenden Teilnehmer gestellt und mit unterstützendem Schub ausgeholfen. Man merkte, dass die gesamte Radgruppe ein Stück weit mehr zusammen gewachsen ist.

Sehr gut fanden wir auch, dass es mittags ein kleines Picknick am Bus gab. Die Reiseleitung hatte das so vorbereitet, dass auch die Wanderer teilnehmen konnten. Außerdem hatten die Radfahrer die Möglichkeit an drei verschiedenen Punkten aus der Radtour auszusteigen und von dort aus mit dem Bus zum Hotel zu fahren.

Eine Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass die Radfahrer mit E-Bike deutlich in der Überzahl sind. In Steigungen entsteht dann ein Ungleichgewicht welches hoffentlich nicht zu Frust führt. Ich denke aber, dass die gut harmonierende Gruppe dies auffangen wird.

Nun muss ich noch von Dominik‘s Steckposten-System berichten. Wir sind ja gestern alle mitten durch Pamplona gefahren und haben dabei keinen Radfahrer verloren.

Und das funktionierte so:

1. Eine/Einer der Radfahrer ist über am gesamten Tag letzte Frau/letzte Mann.

2. Dominik fährt vorne und biegt er beispielsweise rechts ab, bestimmt er den nach ihm Fahrenden als Streckenposten, der allen Nachfolgenden so lange zeigt, dass es rechts ab geht, bis der letzte Mann/letzte Frau kommt. Dann reiht sich der Streckposten wieder hinten ein. In einer Stadt ist das besonders hilfreich, besonders wenn die Gruppe auseinander gezogen ist. Sollte die Gruppe trotzdem auseinander fallen, bleibt Dominik einfach stehen, bis alle wieder aufgeschlossen haben.

Die Tour an sich war überaus schön. Landschaftlich und kulturell gab es viel zu sehen, und Dominik lässt keine Gelegenheit aus uns kulturelle Schätze zu zeigen und mit reichem Wissensschatz zu erklären. Zuerst ging es auf den Alto de Perdon, einen tollen Aussichtspunkt mit Rückblick auf die Pyrenäen und Ausblick auf die flacheren Regionen.

Die Anhöhe Alto de Perdon
Blick in Landschaft von Alto Perdon aus

Bei strahlendem Sonnenschein und nahezu Windstille ließ es sich in der Kühle des Morgens  gut fahren.

Wir kamen dann über die sehr alte romanische Brücke „Puente la Reina“ (Brücke der Königin) aus dem 11. Jahrhundert.

Nach 11:00 wird es aber stetig wärmer und am Nachmittag regelrecht heiß. Die Temperaturen gehen dann schon auf über 35°C.

Weinquelle

Während es am dem rechten Hahn natürlich immer Wasser gibt, fließt aus dem linken Hahn Wein, wenn man Glück hat. Als wir dort waren, mussten wir leider nüchtern weiter fahren. Dominik erzählte, dass es sich um einen werbewirksamen Gag der Bodega xxx handelt, und tatsächlich täglich eine bestimmte Menge Wein über diese linken Zapfhahn an die Pilger abgegeben wird.

Zu erzählen gäbe es noch die Geschichte von einem Hahn, der in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada seine Bleibe hat, aber das wird mir hier zu lang und wer möchte kann die Geschichte auch im Netz lesen.

z.B. unter Wikipedia Hühnerwunder

Gespannt waren wir auf unsere neue Unterkunft, die Hospederia Cisterciense in Santo Domingo de la Calzada. Hierbei handelt es sich um ein Nonnenkloster, geführt von ZisterZienserinnen. Um es kurz zu machen, die Unterkunft war einfach und sauber, vor allem das Abendessen war reichlich und schmackhaft, so wie es Sportlerinnen und Sportler mögen, kein Vergleich zu gestern.

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