Tromsö ist die größte norwegische Stadt nördlich des Polarkreises. Tromsö wird eigentlich etwas anders geschrieben. Anstelle des „ö“ steht eigentlich ein o (schräg durchgestrichen) aber leider hat meine Tastatur ein solches Zeichen nicht.
Tromsö hat einen großen Hafen und so können wir wieder an einer Kaimauer festmachen und fußläufig in die Stadt.
Um 10 Uhr, direkt nach dem Frühstück, gab es noch eine Besonderheit. Da wir gestern den nördlichen Polarkreis überquert hatten, stand für heute die Polarkreistaufe an.
Zuerst erschien oben auf dem Schiff ein gruseliger Typ mit Schwert und Horn und faselte lautstark irgendwelche unverständlichen Beschwörungsformeln. Vermutlich war es Neptun oder auch ein Obdachloser, der in Hamburg als blinder Passagier zugestiegen ist. Und dieser Typ beteiligte sich dann auch noch an der folgenden Zermonie: Sie lief dann so ab, dass den Täuflingen eine große Kelle mit Eiswasser in den Nacken/Rücken geschüttet wurde. Die Täufer achteten sehr darauf, dass diese „Ladung/Erfrischung“ auch richtig auf der Haut ankam. Danach gab es einen Löffel Lebertran und einen undefinierbaren Schnaps… das wars…
Nachdem wir uns von dem Kälteschock erholt hatten und bevor es daran ging die Stadt zu erkunden, hat unser Kai, der Schiffsfotograf, noch einen kleinen Workshop zum Thema „wie fotografiert man Vögel im Flug“ durchgeführt. Obwohl ich ja schon einige Jahre fotografiere, konnte er mir noch sehr hilfreiche Tipps geben. Und so fotografiere ich fliegende Vögel mit meiner Canon-Kamera ab jetzt so:
Voraussetzung ist natürlich ein Teleobjektiv, je länger, je besser. Ich nutze hierfür mein 70/200 Telezoom… Rita hat mit ihrem Handy hierbei leider keine Chance.
Einstellungen: Blendenautomatik Tv, d.h. feste Verschlusszeit 1/1600stel, ISO auf Auto, Fokussierung auf AI SERVO d.h. der Fokus folgt dem Objekt beim Mitschwenken, Serienbildfunktion, damit von der Serie vielleicht 1-2 Fotos brauchbar sind.
Das war jetzt natürlich schon sehr speziell, aber bei mir hat es auf Anhieb geklappt. Man visiert einen Vogel an und fotografiert eine kleine Serie. Klar, die Fotoobjekte, sind auf den Bildern immer noch recht klein, aber wegen des Vollformatsensors kann man dann noch mal stark herausvergrößern, so dass es am Ende passt.
Zuerst sind wir dann in Tromsö zur „Eismeerkathedrale“, einer sehr außergewöhnlichen Kirche mit einer besonderen Architektur gelaufen.

Sie ist das Wahrzeichen von Tromsö, besteht aus Leichtbeton und ist außen mit Aluminium verkleidet. Ihre Form erinnert an aufgeschichtete Eisplatten.
Innen erkennt man sofort, dass das Dach der Kirche lammellenförmig angeordnet ist, wobei die einzelnen Lamellen durch schmale Glasstreifen verbunden sind. Hierdurch entsteht so ein heller, lichtdurchfluteter Raum.
Anschließend besichtigten wir das Polarmuseum. Im Untergeschoss wurden die alten und heute nicht mehr verwendeten, ja sogar verbotenen Fangmethoden präsentiert… nicht Jedermanns Sache. Im Obergeschoss ging es um Roald Amundsen, dem wohl erfolgreichsten Entdeckungsreisenden in Sachen Arktis und Antarktis. Ebenso sind einige Räume dem Arktisforscher Fridtjof Nansen gewidmet.
